Dies geht aus den am Dienstag veröffentlichten Protokoll der US-Notenbank (Minutes) hevor. Die US-Notenbank hatte auf ihrer Sitzung am 5. August ihren Leitzins unverändert bei zwei Prozent belassen.
Inflationsentwicklung als Hauptkriterium
Vor allem die Inflationsentwicklung sei für die weitere Geldpolitik entscheidend, heisst es in den Minutes. Die meisten Mitglieder des FOMC erwarteten einen Rückgang der Kerninflationsrate erst im Jahr 2009. Vor allem die Überwälzung auf die Verbraucher von höheren Energie- und Importpreisen sollten die Kerninflationsrate nach oben treiben. Erst im kommenden Jahr werde durch den nachlassenden Impuls steigender Energie- und Rohstoffpreise die Kerninflation sinken. Auch die rückläufige Kapazitätsauslastung sollte den Inflationsdruck dämpfen
Weiterhin verhaltene Konjunkturentwicklung
Die Konjunkturentwicklung dürfte in den kommenden Quartalen weiter verhalten bleiben, erwartet das FOMC. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde auch in der ersten Hälfte des kommenden Jahres unter ihrem Potenzial bleiben. Trotz der Konjunkturstützung der US-Regierung erwarten die Mitglieder einen Rückgang der privaten Konsumausgaben. Die sich abkühlende Weltkonjunktur dürfte die Exporte dämpfen. Schwächere Konsumausgaben und verschärfte Kreditbedingen sollten die Unternehmensinvestitionen belasten.
Börse reagiert nicht auf Minutes
Wie bereits auf der vorangegangenen Sitzung hatte der Gouverneur der regionalen Notenbank von Dallas, Richard W. Fisher, am 5. August für eine Leitzinsanhebung gestimmt. Die übrigen zehn Mitglieder sprachen sich für unveränderte Zinsen aus. An den Finanzmärkten machte sich die Veröffentlichung der Minutes nicht bemerkbar. (awp/mc/ps/04)