FED US-Notenbank erhöht Leitzins – Weitere Schritte nicht ausgeschlossen

Nach der 15. Anhebung in Folge hielt sich die Fed am Dienstag die Option für eine weitere geldpolitische Straffung offen. Der Eurokurs gab daraufhin deutlich nach.


Weitere Anhebungen in Aussicht gestellt
«Der Ausschuss findet, dass weitere Anhebungen nötig sein könnten, um die Risiken, die Wirtschaftswachstum und Preisstabilität bedrohen, in etwa in Balance zu halten», teilte der Offenmarktausschuss der Fed am Abend in Washington mit und wiederholte damit frühere Formulierungen. Zuvor hatte der Ausschuss den Zins wie von Volkswirten erwartet von 4,50 auf 4,75 Prozent angehoben. Experten rechnen im Mai mit einem weiteren Zinsschritt nach oben auf dann 5,00 Prozent. Im Euro-Raum beträgt der Zinssatz 2,50 Prozent.


Erhöhung mit Inflationsrisiken begründet
Die Notenbank begründete die Zinserhöhung mit Inflationsrisiken. Der Anstieg der Energie- und Rohstoffpreise habe zwar bislang nur wenig auf andere Preise durchgeschlagen, doch sei dies für die Zukunft nicht ausgeschlossen. Die Notenbank sieht die Inflationserwartungen bislang unter Kontrolle, auch weil Produktivitätsgewinne den Anstieg der Arbeitskosten in Schach hielten.


Wachstumsverlangsamung
Das Wirtschaftswachstum hat sich der Fed zufolge im ersten Quartal kräftig erholt, könnte künftig aber etwas moderater ausfallen. Die deutliche Wachstumsverlangsamung am Jahresende 2005 sei auf Sonderfaktoren zurückzuführen. Auf veränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen werde die Fed reagieren, hiess es weiter. Die Notenbank rechnet in diesem Jahr mit rund 3,6 Prozent Wachstum, nach 3,5 Prozent im vergangenen Jahr. Die jährliche Teuerungsrate lag im Februar bei 3,6 Prozent.


Offenmarktausschuss
Der Offenmarktausschuss tagte erstmals unter der Leitung des neuen Fed-Chefs Bernanke, der im Februar Alan Greenspan nach dessen 18-jähriger Amtszeit abgelöst hatte. Bernanke hat Kontinuität in der Zinspolitik zugesichert.


Eurokurs gab nach
Der Eurokurs gab nach der Zinsentscheidung deutlich nach. Die Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,2011 Dollar. Der kräftige Anstieg des deutschen ifo-Index hatte den Euro zuvor noch bis auf 1,2107 Dollar steigen lassen. Am US-Rentenmarkt gaben die Kurse kräftig nach, während die Renditen zulegten. An der Wall Street fielen die Aktienkurse ins Minus. (awp/mc/gh)

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