Fed: Wachstumsausblick leicht verbessert
Für das laufende Jahr erhöhten die Währungshüter ihre Prognose für das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Demnach soll die US-Wirtschaft 2009 nur noch um 1,0 Prozent bis 1,5 Prozent schrumpfen. Im April hatte die Fed noch ein Schrumpfen von 1,3 Prozent bis 2,3 Prozent erwartet. Vor den Hintergrund der leichten Entspannung der konjunkturellen Lage äusserten die Mitglieder des Offenmarktausschusses Zweifel an der Notwendigkeit von weiteren Ankäufen von Staatsanleihen. Laut Protokoll wollten sich die Währungshüter beim zusätzlichen Kauf zurückhalten. Zuletzt hiess es noch, dass ein zusätzlicher Ankauf von Staatsanleihen «zu gegebener Zeit» notwendig werden könnte.
Preisentwicklung weiter moderat
Zudem dürfte die Preisentwicklung laut Fed in den nächsten Jahren weiter moderat verlaufen. Bei der Kerninflation rechneten die Mitglieder des Offenmarktausschusses «für einige Zeit» mit einer «gedämpften» Entwicklung, hiess es weiter. Allenfalls könnte der jüngste Anstieg der Rohstoffpreise die Inflation kurzfristig wieder verschärfen. Die Mehrheit der Mitglieder des Offenmarktausschusses erwartet in den USA allerdings eine weitere Zuspitzung der Lage auf dem Arbeitsmarkt. Zwar habe sich der Rückgang der Beschäftigung zuletzt etwas abgeschwächt, dennoch rechnen die Währungshüter zum Ende des Jahres mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf 9,8 bis 10,1 Prozent. Zuletzt hatte die Fed noch einen Anstieg der Quote auf 9,2 bis 9,6 Prozent erwartet.
Kaum Reaktionen an den Finanzmärkten
An den Devisenmärkten hielt sich der Kurs des Euro nach der Veröffentlichung des Protokolls knapp über der Marke von 1,41 US-Dollar und damit in der Nähe des Tageshochs bei 1,4134 Dollar. Am Anleihenmarkt reagierte der Bund-Future kaum auf die Minutes und verharrte tief in der Verlustzone bei 121,14 Punkten und einem Abschlag von 0,62 Prozent. Auch an den New Yorker Börsen gab es nach der Veröffentlichung kaum Kursausschläge.
Leitzins unverändert belassen
In ihrer Juni-Sitzung hatte die Fed den Leitzins unverändert in einer Spanne zwischen Null und 0,25 Prozent belassen und damit die seit Dezember 2008 betriebene faktische Nullzinspolitik fortgesetzt. Auf ihrer Sitzung im März hatte die Notenbank den Ankauf von Staatsanleihen beschlossen, um die Wirtschaft zusätzlich zu stützen. (awp/mc/ps/36)