Dies heisst es in dem von der US-Notenbank am Mittwoch in Washington vorgelegten Konjunkturbericht («Beige Book»). Gründe seien eine Abschwächung des Konsums, höhere Preise, eine gebremste Aktivität in der Industrie und die anhaltende Schwäche am US-Häusermarkt. In fünf östlichen Distrikten der US-Notenbank (Fed) habe sich die wirtschaftliche Aktivität abgeschwächt. Chicago habe die Aktivität als flau beschrieben. In Kansas City sei eine Dämpfung des Wachstums festzustellen. St. Louis habe über eine stabile Aktivität berichtet, während San Francisco ein geringes oder kein Wachstum meldete. Cleveland und Minneapolis sprachen hingegen von leichten Verbesserungen, während Dallas die Aktivität als stetig und moderat beschrieb.
Konsumausgaben flau oder abgeschwächt
Obwohl Steuer-Schecks im Rahmen des milliardenschweren US-Konjunkturprogramms der Regierung die Umsätze erhöht hätten, seien die Konsumausgaben in nahezu allen Distrikten als flau oder sich abschwächend beschrieben worden. Alle Distrikte charakterisierten den Preisdruck insgesamt als erhöht oder weiter steigend. Schon im vorangegangenen Konjunkturbericht, der Mitte Juni veröffentlicht worden war, hatte es geheissen, die US-Verbraucher würden unter starken Preissteigerungen bei Energie und Lebensmittel leiden.
Exportnachfrage bleibt hoch
Die Preise seien insbesondere für Benzin, Metalle, Nahrungsmittel und Chemikalien weiter gestiegen, hiess es nun. Im Einzelhandel variiere der Inflationsdruck von Land zu Land. Der Lohndruck blieb generell begrenzt. Die Nachfrage nach Arbeitskräften sei abgesehen von gut ausgebildeten Mitarbeitern und Beschäftigten im Energiesektor schwach geblieben. Die Entwicklung in der Industrie habe sich in vielen Distrikten abgeschwächt. Allerdings sei die Exportnachfrage generell hoch geblieben. Die Immobilienmärkte hätten sich weiter abgeschwächt oder hätten sich weiter schwach entwickelt, heisst es in dem Bericht. Mit Blick auf die Kreditbedingungen heisst es: Die meisten Distrikte hätten eine weitere Verschärfung der Kreditstandards insbesondere im Immobiliensektor gemeldet.
Euro auf Tagestief
Der Bericht der Federal Reserve beruht auf Informationen, die von ihren zwölf Regionalbanken bereitgestellt wurden. Diese Informationen wurden am oder vor dem 14. Juli erhoben. Die Märkte reagierten kaum auf die Veröffentlichung des Berichts. Der Dow Jones tendierte weiter gut behauptet. Nur der Euro rutschte nach der Veröffentlichung des Berichts auf ein Tagestief von 1,5669 US-Dollar. Am Rentenmarkt blieb die Reaktion verhalten. (awp/mc/ps/02)