Feintool 2008/09 mit Umsatzeinbruch – Optimistisch für Zukunft

Feintool verzeichnete einen Umsatzrückgang um 35,0% auf 370,0 Mio CHF. Zum Auftragseingang und zum Auftragsbestand werden in der Umsatzmitteilung im Gegensatz zu früher keine Angaben mehr gemacht. Dies hebe man sich für die Präsentation des detaillierten Jahresergebnisses auf, erklärte Feintool-Sprecherin Karin Labhart auf Anfrage von AWP. Dramatische Veränderungen hätten sich hier gegenüber dem Stand von nach neun Monaten aber nicht ergeben, sagte sie. Nach neun Monaten lagen die Auftragseingänge um 55,7% unter dem Vorjahr und der Auftragsbestand um 46,9%.


Im Schlepptau der kriselnden Automobilindustrie
Der Umsatzrückgang sei auf die turbulenten Entwicklungen in den Automobilmärkten sowie auf die damit verbundene Investitionszurückhaltung zurückzuführen, teilte die im Anlagenbau und Komponentengeschäft tätige Gruppe am Dienstag mit. Vor gut einem Monat hatte Feintool bereits einen Vorausblick auf das Gesamtjahr sowie ein Massnahmenpaket zur Senkung der Kosten publiziert. Für das Geschäftsjahr 2008/09 sei mit einem Umsatzrückgang um 35% zu rechnen, welcher ohne die hohen Auftragsbestände aus dem Vorjahr noch drastischer ausgefallen wäre, hiess es damals.


Negatives Betriebsergebnis von gegen 60 Mio. Franken
Das Betriebsergebnis dürfte demnach negativ sein und zwischen -55 Mio CHF und -60 Mio CHF liegen. Inklusive einmaliger Aufwendungen sei zudem ein Reinverlust von 65 Mio bis 70 Mio CHF zu erwarten. Das detaillierte Ergebnis wird am 08.12.2009 vorgelegt.


Alle Bereiche betroffen
Im grössten Segment Feinschneiden/Umformen minderte sich der Umsatz um 34,7% auf 239,8 (367,3) Mio CHF. Dabei habe sich das Komponentengeschäft rascher erholt als dasjenige der Investitionsgüter, schreibt Feintool. Im Bereich Automation fiel der Umsatz um 32,8% auf 94,8 (141,0) Mio CHF zurück und im Segment Kunststoff-/Metallkomponenten, welches sich im Schliessungsprozess befindet, um 42,3% auf 35,9 (62,2) Mio CHF.


Sozialplan für Schliessung des Produktionsstandortes Aarberg
Im Zusammenhang mit der angekündigten Fusion zwischen der IMA Automation Aarberg AG und der Afag Automation AG und der damit verbundenen Schliessung des Produktionsstandortes in Aarberg per Ende Januar 2010 ist ein Sozialplan mit Leistungen an die Mitarbeitenden von 1,8 Mio CHF ausgearbeitet worden.


Keine konreten Angaben zum neuen Geschäftsjahr
Zu den Aussichten für das Geschäftsjahr 2009/10 macht Feintool noch keine konkreten Angaben. Im September zeigte sich Feintool immerhin für das kommende Jahr etwas zuversichtlicher als für das abgelaufene. In den letzten Monaten habe sich abgezeichnet, dass sich das Segment System Parts im ersten Quartal 2009/10 positiv weiterentwickeln werde, hiess es. Im Investitionsgüterbereich (Segmente Fineblanking Technology und Automation) sei eine Wiederbelebung des Marktes gegen Ende des zweiten Quartals 2009/10 zu erwarten. «Diese Aussagen haben weiterhin Gültigkeit», sagte dazu Labhart.


Steigende Volumen im Tagesgeschäft
Zu den Aussichten lässt sich VR-Präsident Alexander von Witzleben in der Mitteilung mit den Worten zitieren: «Dank der eingeleiteten Massnahmen sind wir überzeugt, für die Herausforderungen im kommenden Geschäftsjahr gerüstet zu sein. Wir blicken optimistisch in die Zukunft.» Seinen Optimismus begründet er gegenüber AWP mit den steigenden Volumen im Teilegeschäft und andererseits mit der um rund 30% niedrigeren Kostenbasis.


Neuer CEO und neuer CFO
Seit dem 1. Oktober heisst der neue CEO Heinz Loosli und der neue CFO Thomas Bögli. Der bisherige Interimschef, Alexander von Witzleben, konzentriert sich wieder auf seine Aufgaben als VR-Präsident.


An der Börse sind Feintool bisher nicht gehandelt. Die Erwartungen der Bank Vontobel zumindest wurden erfüllt, auch wenn Angaben zum Auftragseingang vermisst wurden. (awp/mc/pg/05)

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