Der Gruppen-Umsatz sank in der Berichtsperiode um 17,6% auf 118,2 (VJ 143,6) Mio CHF. Der Bestellungseingang sank deutlich um 54,6% auf 74,5 Mio CHF und der Auftragsbestand um 31,0% auf 177,6 Mio CHF. Der Nachfrageeinbruch habe zu einer Unterauslastung in der Komponentenfertigung geführt, teilte der Konzern mit. Die Technologiezentren würden jedoch noch «einen sehr guten» und die Systemhäuser einen «zufrieden stellenden Auftragsbestand» ausweisen. Vor allem die Abrufbestellungen im Komponentengeschäft würden gegenüber dem Vorjahr eine «wesentlich verringerte Reichweite» haben, heisst es weiter.
Markant unter den Analysten-Schätzungen
Mit den Q1-Zahlen hat Feintool die Erwartungen der Analysten beim Umsatz deutlich unterschritten. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 123,7 Mio CHF. Auch beim Auftragseingang lag das Lysser Unternehmen markant unter den Schätzungen von Helvea (117,0 Mio CHF) und der ZKB (115,0 Mio CHF).
Planungshorizont von wenigen Wochen
Unter den einzelnen Bereichen seien Auftragseingang und -bestand in der Teilefertigung «aufgrund der wesentlich verringerten Reichweite der Abrufbestellungen von Komponentenkunden nur bedingt mit der sehr guten Vorjahresperiode vergleichbar», hält das Management fest. So habe sich der Planungshorizont von noch rund sechs Monaten in der Vergleichsperiode des Vorjahres auf «wenige Wochen» reduziert. Entsprechend könne auch keine Hochrechnung auf den weiteren Geschäftsverlauf gemacht werden.
Marktkonsolidierung als Chance?
Allerdings biete die gegenwärtige Marktkonsolidierung auch Geschäftsmöglichkeiten. Derzeit würden Anfragen für Produktionsübernahmen in den USA bearbeitet, die «die kurzfristige Auslastung der eigenen Werke verbessern könnten», so das Management weiter.
Technologiebereich gut ausgelastet
«Auf Kurs» sei der Technologiebereich. So seien die Zentren in Lyss, Cincinnati und Atsugi im Werkzeugbau «sehr gut ausgelastet». Dies sei ein Indiz dafür, dass neue Komponenten entwickelt und künftig auch produziert würden, heisst es weiter.
Schwierige Vorhersagen
Vor allem angesichts der Entwicklung in der Automobilindustrie seien derzeit kurzfristige Prognosen schwieriger zu machen, als mittelfristige Trends vorauszusagen, so das Management. Trotz kurzfristigem Nachfrageeinbruch in der Autobranche werden mittelfristig «hohe Zuwachsraten vor allem in Südamerika, Osteuropa und in Asien» erwartet. Zusätzlich sollen die Bestrebungen zur Senkung des CO2-Ausstosses und des Kraftstoffverbrauchs für die Gruppe «viel Potenzial zur Erschliessung neuer Anwendungen und somit für zukünftiges Wachstum» bringen.
Volumina unter Vorjahreswerten erwartet
Für das Gesamtjahr 2008/2009 rechnet das Management, dass «die Volumina der Feintool-Gruppe unter dem sehr guten Vorjahr» liegen werden. «Eine wertmässige Prognose ist aufgrund ungenügender Visibilität noch nicht möglich», so die Mitteilung weiter. Anfang Dezember vergangenen Jahrs hatte CEO Joachim Kaufmann bestätigt, dass im laufenden Geschäftsjahr 2008/2009 mit tieferen Volumen und Resultaten zu rechnen sei als im Vorjahr. (awp/mc/pg/07)