Feintool-Reingewinn geht 2006/07 um 23,7 Prozent zurück
Umsatz und Bestellungseingang legten dagegen insgesamt zu und der Auftragsbestand liegt deutlich über dem Vorjahresniveau.
EBIT-Marge erreicht noch 5,0 Prozent
Die bereits im Oktober angekündigte Wertberichtigung von 2,5 Mio CHF wegen der Schliessung zweier Werke in White Plains (USA) und Lamphun (Thailand) führte zu einem Rückgang des EBIT um 9,5% auf 25,8 (VJ 28,5) Mio CHF. Die EBIT-Marge erreichte noch 5,0 (5,7)%. Um die operative Leistung und deren Entwicklung gegenüber dem Vorjahr zu beurteilen, müsse aber der Betriebsgewinn vor Wertminderungsaufwand von 28,3 Mio CHF in Betracht gezogen werden, teilt das Unternehmen am Dienstag mit.
Dividende von 7,5 Franken pro Namenaktie vorgeschlagen
Bereinige man den Vorjahreswert zudem um die im Halbjahresbericht erwähnten nicht wiederkehrenden Erträge von 2,7 Mio CHF ergebe sich auf Stufe EBIT eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr von 2,5 Mio CHF oder 8,8%. Der Reingewinn ging um 23,7% auf 11,9 (15,6) Mio CHF zurück. Der Generalversammlung wird die Auszahlung einer Dividende von 7,50 (10,00) CHF pro Namenaktie vorgeschlagen.
Analysten-Erwartungen teilweise klar verfehlt
Der hauptsächlich für die Automobilindustrie tätige Spezialist für Umform- und Feinschneidtechnologie hat damit die Erwartungen der Analysten vor allem mit dem Reingewinn klar verfehlt. Der AWP-Konsens für den EBIT lag bei 26,1 Mio CHF und für den Reingewinn bei 13,9 Mio CHF.
Umsatz und Auftragsbestand deutlich höher
Bereits Ende Oktober hatte Feintool die Umsatzzahlen publiziert. Die Verkäufe nahmen um 3,9% auf 520,4 Mio CHF zu und der Bestellungseingang um 14,9% auf 586,6 Mio CHF. Der Auftragsbestand lag per Ende des Geschäftsjahres mit 237,7 Mio CHF um 39% über dem Vorjahresstand.
«Insgesamt erfreulich»
Feintool bezeichnet das Geschäftsjahr als insgesamt erfolgreich. Die Auftragsbücher seien dank den Segmenten Feinschneiden/Umformen und Automation ‹erfreulich gut› gefüllt. Die Probleme des noch ‹unbefriedigende› Resultate liefernden Segments Kunststoff-/Metallkomponenten seien erkannt und Massnahmen eingeleitet. Bei rückläufigem Umsatz und ohne Berücksichtigung des Wertminderungsaufwandes blieb der EBIT in diesem Segment mit 0,4 Mio CHF leicht positiv.
Die Marketinganstrengungen der neuen Segmentsleitung, die Struktur- und Prozessanpassungen und die Schliessung des Werkes in Thailand würden sich mittelfristig positiv auf das Ergebnis auswirken, so Feintool.
30 Mio. Franken in Sachanlagen investiert
Feinschneiden/Umformen erzielte einen EBIT vor Wertberichtigung von 28,5 Mio CHF, entsprechend einem Plus von 13,5%. Das Segment Automation verzeichnete einen leichten Rückgang des EBIT ohne Wertminderungsaufwand auf 8,8 Mio CHF. Für die Gruppe insgesamt belief sich der Geldfluss aus Geschäftstätigkeit auf 36,6 (38,2) Mio CHF. Bei Investitionen in Sachanlagen in der Höhe von 30,7 (21,7) Mio CHF minderte sich der Free Cashflow auf 8,1 (14,4) Mio CHF. Die Nettoverschuldung ging um 50 Mio CHF auf 88,0 Mio CHF zurück, die Eigenkapitalquote erhöhte sich entsprechend auf 41,5 (32,8)%.
Einen Ausblick auf das neue Geschäftsjahr 2007/08 macht Feintool nicht. Im Gespräch mit AWP zeigte sich CEO Joachim Kaufmann Ende Oktober mit dem Start ins Geschäftsjahr aber zufrieden. Es sei zwar kein Boom auszumachen aber auch keine Schwäche, sagte er damals. (awp/mc/pg)