In der Wirtschaftskrise habe man zudem keinen Käufer für die Mühlemann AG gefunden, wie deren Geschäftsführer Werner Lang auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA sagte. Unter den insgesamt 200 Angestellten werden voraussichtlich rund 100 Kündigungen ausgesprochen, wie Lang festhielt. Bis Ende April laufe jedoch eine Konsultationsfrist von 30 Tagen. Zusammen mit der Personalvertretung und der Gewerkschaft Unia sei ein erster Entwurf für einen Sozialplan ausgearbeitet worden.
Seit Dezember auf Kurzarbeit
Im Dezember hatte die Mühlemann AG Kurzarbeit angeordnet. Das Werk in Biberist wird gemäss Lang per Ende April 2010 geschlossen, sofern sich kein allfälliger Käufer findet.
CEO Joachim Kaufmann verlässt das Unternehmen
Mit der Konzentration der Feintool-Gruppe auf drei Geschäftsfelder geht auch ein Wechsel auf dem Chefsessel einher. Gemäss Communiqué übernimmt Verwaltungsratspräsident Alexander von Witzleben per 1. April interimistisch die operative Leitung des Konzerns. Der bisherige Feintool-Chef Joachim Kaufmann wird das Unternehmen verlassen, steht dem Unternehmen aber noch bis zu seinem definitiven Austritt Ende Juni als Berater zur Verfügung. Kaufmann, der etwas länger als zwei Jahre Chef von Feintool war, erhält nach Angaben des Konzerns keine Abgangsentschädigung.
Drei Sparten
Vorderhand wird Feintool direkt vom Verwaltungsratspräsidenten geführt, der Finanz- und der Technologiechef sowie die Segmentsleiter sind direkt ihm unterstellt. Der Konzern besteht inskünftig aus den drei Sparten Feinschneide-Anlagen und Werkzeuge (Fineblanking Technology), Komponentenzulieferung (System Parts) sowie Montagesysteme und Nietmaschinen (Automation). Mit der neuen Struktur verfolge man die Strategie der kurzen Entscheidungswege, begründet der Verwaltungsrat die Reorganisation der Konzerleitung. In den letzten zwei Jahren hat Feintool für das Plastikverbundkomponentengeschäft, welches nun eingestellt wird, erfolglos nach einem Kooperationspartner oder einem Käufer gesucht. Ein kleiner Produktionsbetrieb im amerikanischen Nashville, der bisher auch zur Sparte Plastikverbundkomponenten gehörte, wird indes weitergeführt und in die Unternehmenseinheit System Parts integriert. (awp/mc/pg/09)