Fiat-Chef Umberto Agnelli ist am Donnerstag Abend in seinem Haus in Turin gestorben. Der 69-Jährige erlag einem schweren Krebsleiden.
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Er hatte die Führung des Unternehmens nach dem Tod seines Bruders Gianni erst im vergangenen Jahr übernommen und versucht, das Familienunternehmen aus schweren finanziellen Turbulenzen herauszuführen. Rückbesinnung auf das Stammgeschäft
Mit einem drastischen Sparprogramm und der Rückbesinnung auf das Stammgeschäft Autos, Industriefahrzeuge und Traktoren versuchte die neue Unternehmensführung, Fiat aus seiner schweren Krise zu verhelfen. An der Fiat-Aktionärsversammlung am 11. Mai hatte Agnelli wegen seiner Krankheit bereits nicht mehr teilnehmen können. Das letzte Mal war er Ende April in der Öffentlichkeit erschienen.
Trauer bei Morchio
In einer ersten Stellungnahme sagte Vorstandschef Morchio: «Wir haben in den letzten 15 Monaten hart gearbeitet und von Anfang an haben mich Agnellis tiefe Liebe für Fiat, sein Pflichtgefühl und sein Verantwortungsbewusstsein stark beeindruckt.» Der Turiner Bürgermeister Sergio Chiamparini erklärte, Agnelli habe es verstanden, in einem der schwersten Momente für das Unternehmen wichtige Entscheidungen zu treffen, die vielleicht den Höhepunkt seiner unternehmerischen Aktivitäten darstellten.»Der letzte männliche Agnelli
Umberto war der letzte männliche Träger des Namens Agnelli. Das Erbe der Familiendynastie liegt jetzt in den Händen von John Philip Elkann (28), dem Sohn von Giovanni Agnellis Tochter Margherita. Sein Grossvater hatte ihn schon 1998 in den Aufsichtsrat berufen, um ihn auf seine zukünftige Aufgabe vorzubereiten. Wegen seines jugendlichen Alters wird es bei Fiat in den nächsten Jahren aber wahrscheinlich einen Übergangschef geben, der nicht aus der Familie Agnelli stammt. (AWP/scc/pag)