Fiat-Gründerfamilie Agnelli will weiter das Sagen haben

Die Kapitalerhöhung am 20. September dient der bevorstehenden Umwandlung einer 3 Milliarden Euro schweren Anleihe aus dem Jahr 2002. Fiat hatte hierfür am Donnerstag die Ausgabe von 291,8 Millionen Stammaktien angekündigt. Dies würde bisherigen Berechnungen zufolge den Anteil von IFIL auf etwa 22 Prozent verwässern. Die Gläubigerbanken, die damals über die Anleihe dem Konzern den 3-Milliarden-Kredit gewährt hatten, würden bei der Umwandlung auf einen Anteil von 30 Prozent kommen. Würde IFIL nun nicht einschreiten, hätten künftig die Banken die Vormachtstellung bei Fiat.


Aktien kaufen, verkaufen und tauschen

Die Exor Group, von der IFIL die Aktien jetzt kauft, hatte sich die Fiat-Anteile im April durch die Vereinbarung eines Aktientauschs mit der Investmentbank Merrill Lynch gesichert. Die Exor Group, die wie IFIL von den Agnellis kontrolliert wird, wird die Anteile allerdings erst am 20. September mit der Kapitalerhöhung erhalten. Am selben Tag sollen die Papiere noch an die IFIL verkauft werden. Zudem hat IFIL nach eigenen Angaben zwischen dem 7. und dem 9. September weitere 5,5 Millionen Aktien im Wert von 41 Millionen Euro am Markt erworben.

Wandlungspreis deutlich über dem Schlusskurs

Einem Bericht der «Börsen-Zeitung» vom Freitag zufolge werden nach Angaben aus Finanzkreisen nur die acht Gläubigerbanken bei der Umwandlung der Anleihe die Fiat-Anteile erwerben. Grund sei der relativ hohe Wandlungspreis, der mit 19,28 Euro deutlich über dem Schlusskurs von 7,73 Euro liegt. Bislang hat allerdings einzig die Bank Sanpaolo Imi ihr Interesse angekündigt, die Fiat-Beteiligung tatsächlich auch mittelfristig halten zu wollen. (awp/mc/ab)
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