Nun müsse der Fiat-Chef Sergio Marchionne entscheiden, ob und wann er diesen Plan den Gremien seines Unternehmens vorlege. Nun hiess es von Seiten des Autobauers, es werde kein Fusionsplan beraten. Weiterhin sei Fiat aber an Partnerschaften mit anderen Herstellern interessiert, um Kosten zu senken und neue Märkte zu erschliessen.
Aktuelle Branchenkrise bewältigen
Ein PSA-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren, bekräftigte aber frühere Aussagen des Managements, derzeit konzentriere man sich ganz darauf, die aktuelle Branchenkrise zu bewältigen. Es sei nicht die richtige Zeit, über Übernahmen und Zusammenschlüsse nachzudenken. Fiat-Chef Sergio Marchionne hatte mehrfach gesagt, er halte Fiat für zu klein, um allein überleben zu können. Bereits Ende Januar schlossen die Italiener eine Vereinbarung zur Übernahme von 35 Prozent am angeschlagenen US-Hersteller Chrysler.
Aktien profitieren von Fusionsgerüchten
Von den neuerlichen Fusionsspekulationen profitierten die Papiere von Fiat und PSA am Freitagmorgen. Fiat setzten sich mit einem Plus von sechs Prozent an die Spitze des italienischen MIB30 Index, während sich Peugeot um über drei Prozent verteuerten. Im Nachmittagshandel notierten Fiat noch mit über drei Prozent im Plus bei 4,48 Euro, Peugeot gaben ihre Gewinne ab und notierten bei 15,04 Euro mit 0,4 Prozent im Minus. Analyst Adam Jones von Morgan Stanley sagte, ein Zusammenschluss der beiden Hersteller mache nur Sinn, wenn die beiden dadurch Kosten zurückfahren, Produktionskapazitäten kürzen und Stellen streichen könnten. Das sei die einzige industrielle Logik, die aber entgegen gesetzt zur gegenwärtigen Politik der europäischen Regierungen stünde. Deshalb hält Jones eine Fusion für eher unwahrscheinlich. Ein Pariser Analyst sagte, es gebe jeden Tag neue Gerüchte zu möglichen Übernahmen, während der Krise erwarte er aber keine Entscheidungen. Derzeit seien alle Automanager damit beschäftigt, die Unternehmen flüssig zu halten.
Werksschliessungen und Entlassungen bei den Franzosen
Laut dem Zeitungsbericht sieht der Plan eher Werksschliessungen und Entlassungen bei den Franzosen vor. Im Gegenzug wäre der gemeinsame Hauptsitz in Paris angesiedelt. Fiat-Chef Sergio Marchionne sollte das vereinigte Unternehmen führen. (awp/mc/gh/28)