Finanzkonzern ING bekommt zehn Milliarden Euro vom Staat

Die ING-Bank ist das erste Finanzunternehmen, das Mittel aus einem Notfonds der niederländischen Regierung zur Unterstützung von «im Grunde wirtschaftlich gesunden» Banken in Anspruch nimmt. Der Bank- und Versicherungskonzern, der zu den Pionieren im Online- und Telefonbanking gehörte und damit auch tausende deutsche Kunden gewann, erlitt wegen der Finanzkrise hohe Verluste, wie am vergangenen Freitag offenbar wurde.


Q3-Verlust von 500 Millionen Euro
Sie betrugen nach Konzernangaben allein im dritten Quartal 500 Millionen Euro. Die ING-Aktie fiel nach Vorlage der Quartalsbilanz um fast 28 Prozent und damit auf den tiefsten Stand seit Mitte der 90-er Jahre. Der Kurs wurde nach Einschätzung von Analysten auch durch Gerüchte belastet, wonach der ING-Konzern dringend auf staatliche Hilfe angewiesen sei.


Bereits Fortis mit 16,8 Mrd Euro alimentiert
Die Regierung in Den Haag hatte zuvor für 16,8 Milliarden Euro das Geschäft des Bankkonzerns Fortis in den Niederlanden und damit zugleich die zu Fortis gehörende grösste niederländische Bank ABN Amro komplett übernommen. Zudem garantiert die Regierung der Niederlande Kredite der Banken untereinander im Umfang von 200 Milliarden Euro. Der ING-Konzern hat nach eigenen Angaben rund 85 Millionen Kunden in zahlreichen Ländern und beschäftigt 130.000 Menschen. Er gehört damit zu einem der grössten Finanzunternehmen der Welt. (awp/mc/ps/14)

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