Zudem will der Freistaat zusammen mit den Sparkassen das Kapital der BayernLB um eine weitere Milliarde erhöhen, sagte Huber. Wegen der Finanzmarktkrise habe die BayernLB im dritten Quartal eine Milliarde Euro Verlust gemacht. Bis zum Jahresende rechne sie mit einem Verlust von drei Milliarden Euro, sagte der Vorstandschef Michael Kemmer. Allein die Bankenpleiten in Island hätten eine Belastung von annähernd 1,5 Milliarden Euro beigetragen.
Keine Bonuszahlungen für Vorstände
Mit den Bankvorständen solle über eine Anpassung ihrer Bezüge gesprochen werden, ihre Bonuszahlungen würden ausgesetzt, sagte Huber. Eine Entschuldigung für das Landesbank-Desaster lehnte der erst seit April amtierende Vorstandschef Kemmer ab: «Wer ohne Sünde sei, werfe den ersten Stein», sagte er. «Aber das Thema quält uns natürlich, und wir stellen uns die Frage: Was haben wir die letzten Jahre nicht richtig gesehen?»
Geplante 4,8-Milliarden-Euro-Bürgschaft vom Tisch
Die im April beschlossene 4,8-Milliarden-Euro-Bürgschaft des Freistaats und der Sparkassen für die Landesbank ist mit der geplanten Kapitalerhöhung wieder vom Tisch, wie Huber sagte. Geprüft werde aber noch, ob eine niedrigere Bundesbeteiligung und im Gegenzug eine Risikoabschirmung durch eine Garantie vorteilhafter sei. Auf jeden Fall werde es «eine massive, starke Rekapitalisierung geben», sagte Kemmer. Wenn manche Banker spotteten, weil wie beim Mikado der verliere, der sich als erster bewege, könne er gut damit leben: «Dann haben wir eben eine Bresche für andere geschlagen.»
BLB zu Fusionen bereit
Die Landesbank sei zu Fusionen mit der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) oder anderen Banken oder zum Einstieg von privaten Investoren bereit, sagte Huber. Der Zeitpunkt sei jetzt aber ungünstig, fügte Kemmer hinzu. (mc/ps)