Finanzkrise: Deutsche Bank-Chef mahnt Branche erneut zu Transparenz

«Es muss jetzt gemeinsam mit der Finanzindustrie alles daran gesetzt werden, das Vertrauen an den Finanzmärkten und in die Akteure zurückzugewinnen», sagte Ackermann am Donnerstag bei der Bilanzvorlage des DAX-Konzerns in Frankfurt. Es gehe in erster Linie um Transparenz: «Jeder Marktteilnehmer muss für sich und für die Aufsicht vollständig Klarheit über seine Engagements in den betroffenen Marktsegmenten schaffen.»


2,3 Milliarden Euro abgeschrieben
Seit dem Sommer hält die Krise am US-Markt für zweitklassige US-Hypothekenkredite (subprime) die Finanzbranche in Atem. Etliche Institute mussten Milliardenbelastungen verkraften. Die Deutsche Bank teilte am Donnerstag mit, von Oktober bis Ende Dezember habe sie netto «weniger als 50 Millionen Euro» abgeschrieben. Bis Ende des dritten Quartals hatte der deutsche Branchenprimus bereits 2,3 Milliarden Euro abgeschrieben.


Chancen
«Insgesamt wurde die Deutsche Bank von der Subprime-Krise und ihren Auswirkungen weitaus weniger getroffen als viele unserer internationalen Wettbewerber», betonte Ackermann. Die Bank sehe in der Situation auch Chancen, verkenne aber nicht, «dass die Probleme an den Kreditmärkten sich in den nächsten Monaten auch realwirtschaftlich deutlich bemerkbar machen werden». Für Deutschland rechne er mit nur noch gedämpften Wachstum, aber nicht mit einer Rezession. (awp/mc/ps)

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