Finanzkrise: Schweizer Finanzbranche mit Risikopositionen in Millionenhöhe

Der weltgrösste Rückversicherer Swiss Re beziffert sein Verlustrisiko durch sein Exposure bei Lehman auf rund 50 Mio CHF. Beim inzwischen geretteten Versicherungsriesen AIG ist die Swiss Re mit rund 200 Mio CHF engagiert, wie die Gesellschaft mitteilte. In dieser Schätzung sind Beträge nicht berücksichtigt, die auf Rückversicherungs-Verträgen beruhen.


Lehman-Zusammenbruch belastet ZFS mit 250 Mio. Dollar
Der Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman dürfte auch die Rechnung der Zurich Financial Services (ZFS) belasten. Durch die Pleite sind Obligationen (Senior Unsecured Debt) im Umfang von 250 Mio USD gefährdet. Diese Positionen machten auf dem Gesamtanlagevermögen der Zurich von knapp 200 Mrd USD jedoch lediglich etwas mehr als 0,1% aus, sagte ein Firmensprecher gegenüber AWP.


Gesamtkosten von gegen 300 Mio. Dollar für die UBS
Am Dienstagabend hatte die UBS bekanntgegeben, dass ihre Rechnung durch die Lehman-Pleite mit weniger als 300 Mio USD belastet werde. Die UBS habe die direkten und die Gegenpartei-Expositionen zum grössten Teil saldiert. Die Gesamtkosten dürften nicht mehr als 300 Mio USD betragen. Das Engagement bei der ebenfalls in Schieflage geratenen und aus Not verkauften US-Investmentbank Merrill Lynch sowie beim angeschlagenen Versicherungsriesen AIG wollte die UBS nicht beziffern.


Ergebnisse der europäischen Banken weiter belastet
Die Rating-Agentur Standard & Poor’s befürchtet, der Kollaps von Lehman Brothers werde den ohnehin gebeutelten europäischen Banken einen neuen empfindlichen Schlag versetzen. Auch wenn das direkte Engagement in Papieren oder Derivaten der zusammengebrochenen US-Investmentbank gering sei, drohten über den Preisverfall an den Märkten bedeutende Abschreiber, erklärte die Agentur. Es sei daher wahrscheinlich, dass die ohnehin schwachen Ergebnisse der europäischen Banken für das dritte Quartal 2008 noch schlechter ausfallen werden. (awp/mc/pg/22)

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