Finanzschwache Euro-Länder: Risikoaufschläge legen zu
Nachdem die Rettung Irlands vom Wochenende zunächst für Erleichterung an den Märkten gesorgt hatte, schlägt die Stimmung zusehends in Unsicherheit um. Als Gründe gelten die mittlerweile ausgebrochene Regierungskrise in Irland und der Umstand, dass Details zu dem Rettungsplan noch nicht bekannt sind.
Griechenland und Portugal zur Kasse gebeten
Die Rendite der zweijährigen Staatsanleihe Griechenlands legte am Dienstagvormittag besonders stark um 0,57 Prozentpunkte auf 10,85 Prozent zu. Dies ist der mit Abstand höchste Zins, den ein Euro-Land derzeit im zweijährigen Bereich für frisches Geld zahlen muss. Die Rendite der zweijährigen Staatsanleihe Portugals stieg ebenfalls deutlich um 0,25 Punkte auf knapp vier Prozent. Die Rendite irischer Anleihen mit zweijähriger Laufzeit legte um 0,23 Punkte auf 4,24 Prozent zu. Zum Vergleich: Deutschland muss wegen seiner hohen Bonität derzeit nur knapp ein Prozent für zweijährige Papiere zahlen.
Spanien refinanziert sich am Geldmarkt
Das hoch verschuldete Euro-Land Spanien hat sich am Dienstag frisches Geld am Kapitalmarkt besorgt. Bei einer recht robusten Nachfrage musste das südeuropäische Land deutlich höhere Zinsen als bei der letzten Auktion Ende Oktober zahlen. Zudem lag die gesamte Mittelaufnahme mit 3,255 Milliarden Euro deutlich unter den Erwartungen der Regierung von vier Milliarden Euro. Bei einer Auktion dreimonatiger Papiere stieg die Rendite von 0,951 Prozent im Oktober auf 1,743 Prozent. Die Papiere waren 2,64-fach überzeichnet. Die Rendite der sechsmonatigen Titel stieg von 1,285 Prozent auf 2,111 Prozent. Die Anleihe war ebenfalls 2,64-fach überzeichnet. (awp/mc/ps/11)