FINMA ernennt Ex-UBS-Manager zum Leiter Bereich Banken
Branson stand im medialen Scheinwerferlicht, als er zwei Mal für die UBS wegen des Steuerstreits vor dem amerikanischen Senat Stellung nehmen musste. Beim ersten Mal im Sommer 2008 entschuldigte er sich für das Fehlverhalten der Grossbank in den USA.
Stärkung der Aufsichtstätigkeit und der GL
Branson werde sowohl die Aufsichtstätigkeit als auch die Geschäftsleitung der FINMA deutlich verstärken, heisst es in der Mitteilung vom Dienstag. Die FINMA organisierte sich diesen Herbst neu und schuf vier Geschäftsbereiche, eine davon ist die Bankenaufsicht.
Objektive Kriterien entscheidend
Bereits FINMA-Verwaltungsratspräsident Eugen Haltiner hatte eine Führungsfunktion bei der UBS inne – angesichts der Probleme der Grossbank war dies vielfach kritisiert worden. Dies habe bei der Wahl Bransons aber keine Rolle gespielt, sagte Sprecher Alain Bichsel auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. «Objektive Kriterien waren entscheidend.» Die Behörde habe einen Experten mit internationaler Führungserfahrung gesucht. Für das Auswahlverfahren war ein externes Büro zuständig.
Bei UBS-Entscheiden im Ausstand
Die Auftritte Bransons vor dem US-Senat sind aus Sicht der FINMA kein Problem. Sie sprächen für Bransons guten Leumund, er habe keine Verantwortung für die Probleme der UBS in den USA gehabt. Bei Entscheidungen, die seine ehemalige Arbeitgeberin UBS betreffen, werde Branson – wie bei der FINMA üblich – in den Ausstand treten, erklärte Bichsel.
Bankiervereinigung reagiert positiv
Die Schweizerische Bankiervereinigung fand positive Worte für die Ernennung Bransons: Sie habe immer eine starke, professionelle FINMA gefordert, sagte Sprecher Thomas Sutter. Branson sei international sehr gut vernetzt und habe grosses Know-How in Finanzmarktfragen.
VSKB fordert differenzierte Regulierungen
Der Verband Schweizerischer Kantonalbanken (VSKB) erwartet, dass trotz der Wahl des UBS-Managers bei der FINMA auch die Realitäten und Bedürfnisse der kleinen und mittleren Banken berücksichtigt werden, wie Direktor Hanspeter Hess sagte. Die Regulierungen müssten differenziert ausfallen. (awp/mc/pg/19)