FINMA genehmigt Fusion zwischen KPT und Sanitas mit Auflagen

Wie damals bekannt wurde, würden zahlreiche Personen bei der KPT durch den Aktienrückkauf eine sehr hohe Rendite erzielen. Die KPT hatte ab 2006 Aktien einer Tochtergesellschaft an Mitarbeiter, das Management und Verwaltungsräte für 28 bis 40 CHF pro Titel verkauft. Wegen der angestrebten Fusion wollte die Gesellschaft die Aktien für 600 CHF pro Stück zurückkaufen. Die KPT hat das Aktienrückkaufprogramm angesichts der Kontroverse vorerst gestoppt, um die Untersuchung der FINMA abzuwarten. Obwohl der Bericht noch nicht vorliegt, ist für die Behörde bereits klar, dass das KPT-Programm nicht wie geplant durchgeführt werden kann, wie sie am Freitag bekannt gab.


Nicht frei über Rückstellungen verfügen
Der Vorbehalt der Aufsichtsbehörde bezieht sich auf die Verwendung der versicherungstechnischen Rückstellungen: Wenn eine Versicherung mit den Einnahmen aus der Krankenzusatzversicherung Rückstellungen bildet, könne sie nicht frei über diese finanzielle Polster verfügen. Das Geld müsse den Versicherten zugute kommen, wenn die Rückstellungen aufgelöst werden – beispielsweise über tiefere Prämien -, und dürfe nicht an Aktionäre oder Mitarbeiter ausgeschüttet werden.


Grundsatz nicht berücksichtigt?
Offenbar hat die KPT aus Sicht der Behörde diesen Grundsatz nicht berücksichtigt. Die Gesellschaft erklärte in einer Mitteilung, sie lasse diesen Vorbehalt von einem unabhängigen Experten prüfen. Für das Beteiligungsprogramm erarbeite sie «alternative Lösungen». Als Auflage für die Fusion fordert die FINMA von der Sanitas mehr Rückstellungen für die Versicherten der Sanitas Privatversicherungen AG. Diese Sanitas-Tochter bietet Zusatzversicherungen an.


Transaktionen ab einem gewissen Umfang melden
Zudem verlangt die FINMA, dass ihr interne Transaktionen der fusionierten Unternehmen ab einem gewissen Umfang gemeldet werden. Sanitas und KPT wollen sich lediglich ein gemeinsames Holdingdach geben – die einzelnen Gesellschaften sollen eigenständig weiterbestehen. Die Versicherungen prüfen nun, ob sie sich unter diesen Auflagen zusammenschliessen wollen, wie sie am Freitag mitteilten. Die Zürcher Sanitas und die Berner KPT vereinen 1,2 Mio. Kunden, davon rund 920’000 in der Grundversicherung. SanitasKPT wäre die neue Nummer drei im Schweizer Markt hinter Helsana und CSS. (awp/mc/gh/ss/11)

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