Finnova landet Coup

Am 23. Januar hat die Versicherungsgruppe AXA Winterthur die AXA Bank vorgestellt. Die kleine Online-Bank bietet vorerst genau zwei Produkte, ein Sparkonto und ein Festgeldkonto, an. Der AXA-Konzern fährt mit der Bank keineswegs eine Allfinanz-Strategie, wie AXA Winterthur-CEO Philippe Egger den zahlreich erschienenen Medienvertretern erklärte. Vielmehr geht es vor allem darum, AXA-Winterthur-Kunden, deren Lebensversicherung ausbezahlt wird, die Gelegenheit zu bieten, einen Teil des Geldes wieder zu vorteilhaften Konditionen anzulegen und die Kundengelder so im Konzern zu halten. Die AXA Bank ist in der Schweiz eine reine Niederlassung der belgischen Zentrale, die auch die Kundengelder anlegt. Die Ziele der neuen Bank sind ehrgeizig: Bis 2012 will man mit aktuell gerade mal 25 Mitarbeitenden 120’000 Kunden gewinnen.
 
Core Banking System extrem schnell und sehr günstig eingeführt
Als Kernbankensystem setzt die AXA Bank auf Finnova. Die Lenzburger erhielten den Zuschlag, obwohl man sich bei der AXA Bank intensiv mit der Frage beschäftigte, ob man nicht innerhalb der Gruppe Synergien in der Informatik finden könnte. «Wir haben uns zum Schluss bewusst für eine grosse, Schweizer Plattform entschieden, die die hiesigen Anforderungen erfüllt,» so Egger. Der Aufwand für die Einführung konnte tief gehalten werden, indem man die AXA Bank als Mandant der Finnova-Installation der Esprit-Banken einrichtete. Entsprechend wurde als Systemintegrator die SCIS-Tochter Comit gewählt, die die Plattform für die Esprit-Banken und neu eben auch für die AXA Bank betreibt.
 
Die Implementierung erfolgte für Bankenverhältnisse ungeheuer schnell, nämlich in nur gerade zweieinhalb Monaten, wie am Rande der Presseveranstaltung zu hören war. Auch die Kosten sind erstaunlich tief. Einen genauen Betrag wollten zwar weder Bankchef Urs Widmer noch Egger nennen, doch liess sich letzterer immerhin entlocken, dass es sich um einen «tiefen, einstelligen Millionenbetrag» gehandelt habe.
 
Finnova-Referenzkunde für «Direct-Bank»
Für Finnova und Comit dürfte die AXA Bank umsatzmässig deshalb nicht allzu sehr ins Gewicht fallen. Wichtiger ist, dass Finnova nun einen Referenzkunden für eine reine «Direct-Bank», die ihre Kunden ausschliesslich online und über ein Call-Center anspricht, vorweisen kann. (inside-IT/mc)


 

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