Dies sind die zentralen Erkenntnisse der CVO-Studie, die jedes Jahr von Arval, einer führenden europäischen Spezialistin für Full-Service-Leasing und Flotten-Management, durchgeführt wird. Die Resultate des diesjährigen Flottenbarometers lassen die Interpretation zu, dass nach den schwierigen Jahren das Vertrauen der Unternehmen in eine positive wirtschaftliche Entwicklung wieder vorhanden ist. Damit verbunden sind Erwartungen an weiter wachsende Mobilität. Obwohl die Firmenflotten in der Schweiz durch die Wirtschaftskrise kaum in Mitleidenschaft gezogen worden sind, hat sich die durchschnittliche Laufzeit der Fahrzeuge deutlich verlängert und zwar um 14 bis 21% gegenüber dem Vorjahr.
Schweizer KMU lassen Flotten-Budget unverändert
Schweizer KMU schätzen ihre wirtschaftliche Situation im Vergleich zu Euroland zuversichtlicher ein: 81% der KMU lassen das Budget für ihre Flotten unverändert (Europa: 65%). Grosse Firmen führen eher Budgetreduzierungen durch (26% in CH, 40% in Europa). Dies ist wahrscheinlich auf den Druck der Headquarter als Folge der Krise zurückzuführen.
Steigendes Kostenbewusstsein
Bei den Finanzierungsmethoden dominiert in der Schweiz im Vergleich zu Europa immer noch der Fahrzeugkauf (58-66%), gefolgt von Finanz-Leasing (17-38%) und Full-Service-Leasing (5-15%). Dies kann mit der in unserem Land verankerten Mentalität «was wir uns leisten können, finanzieren wir auch selber» zu tun haben. Immer mehr Firmen (59%) achten jedoch auf die TCO (Gesamt-Nutzungkosten) eines Fahrzeuges und signalisieren damit, dass ihnen eine klare Kostenübersicht wichtiger ist als nur der Netto-Einkaufspreis. Das Bewusstein für eine professionell gemanagte Flotte und die sich daraus ergebenden finanziellen und logistischen Vorteile wächst.
Weniger Power ? kleinere Motoren
Um die Kosten von Firmenflotten zu reduzieren, setzt die Mehrheit der Schweizer Unternehmen noch immer auf Kraftstoffeinsparung (2010: 32%; 2009: 24%) sowie unter anderem auf kleinere Motoren (2010: 10%; 2009: 16%). Erfreulicherweise haben immer mehr Unternehmen umweltschonende Fahrzeuge im Einsatz. Den grössten Zuwachs verzeichnen in 2010 die KMU (2010: 33%; 2009: 21%). Grossfirmen investieren vermehrt in Biokraftstoffe (10%). KMU hingegen wählen, vermutlich auch aus steuertechnischen Gründen, primär kraftstoffsparende Fahrzeuge (10-30%).
Arval-Flotte seit 2008 klimaneutral
«Unsere jährlichen Studienergebnisse zeigen, dass die Entwicklung hin zu umweltschonenden Flotten nur langsam vorangeht. Vielen scheint es schwer zu fallen, auf das hochmotorisierte Firmenfahrzeug als Statussymbol zu verzichten. Obwohl sie damit Budget und Umwelt schonen und erst noch als Vorbilder agieren könnten», sagt Marcel Evers, Managing Director von Arval. Arval selbst geht mit gutem Beispiel voran und betreibt ihre Flotte seit 2008 klimaneutral. Für die Kompensationen arbeitet das Unternehmen mit der Non-Profit-Organisation «myclimate» zusammen, welche die von Arval geleisteten Zahlungen in Klimaschutzprojekte in der Schweiz und in Entwicklungsländer investiert.
Eingeschränkte Fahrerwahl als Chance?
Erstmals wurden die Unternehmen zur Wahlfreiheit ihrer Fahrer in Bezug auf ihr Firmenfahrzeug befragt. Diese ist bei der Mehrheit der Firmen streng limitiert oder gar nicht gegeben (48-61%). Der grosse Vorteil dieser Konstellation ist, dass ein Unternehmen die gesamte Flotte rascher ändern kann. Zum Beispiel wenn es darum geht, auf Modelle mit geringerem CO2-Ausstoss umzusteigen.
Rund 3’700 Interviews in 14 Ländern
Die Markterhebung «Corporate Vehicle Observatory» (CVO) wurde 2003 auf Initiative von BNP Paribas und Arval, einem führenden europäischen Spezialisten für Full-Service-Leasing und Flotten-Management, ins Leben berufen und in verschiedenen europäischen Ländern durchgeführt. Das Marktforschungsinstitut TNS befragt seither jedes Jahr in einer internationalen, repräsentativen Umfrage Entscheidungsträger aus der Wirtschaft zu ihrem Fuhrpark- und Flotten-Management. Insgesamt wurden für den CVO 2010 in Belgien, Brasilien (neu), Deutschland, Frankreich, Griechenland, Indien, Italien, Polen, Portugal, der Schweiz, Spanien, Tschechien, der Türkei (neu) und UK rund 3’700 Interviews geführt. In der Schweiz befragte TNS 97 Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitenden, 67 Unternehmen mit 10 bis 99 Mitarbeitenden, 89 Unternehmen mit 100 bis 499 Mitarbeitenden und 60 Grossunternehmen mit über 500 Mitarbeitenden.