Firmengründer ziehts in die Tiefsteuer-Kantone

In dem Halbkanton hat sich die Zahl der Firmenneugründungen von 145 auf 329 mehr als verdoppelt. Verglichen mit den Anfang 2006 eingetragenen 2’040 Firmen entspricht dies einem Anteil von 16,1%, wie die Gläubigervereinigung Creditreform in Ergänzung zu der bereits veröffentlichten Jahresstatistik mitteilte.


Auf den weiteren Podestplätzen der Firmenneugründungen befinden sich die Kantone Zug und Appenzell Innerrhoden. Auch wenn die Firmenlöschungen aus dem Handelsregister abgezogen werden, so bleibt das Nettowachstum in den Kantonen Obwalden, Appenzell Innerrhoden und Zug am höchsten. Zu den Spitzenreitern zählen zudem Schwyz, Wallis sowie Uri, wie die erstmals erstellte Kantonsstatistik zeigt. Als stark erweisen sich auch die Kantone Zürich, Nidwalden, St. Gallen, Jura und Thurgau.


Anderes Bild bei Selbständigen
Wirklicher Gründergeist herrscht aber in den Kantonen Schaffhausen, Neuenburg und Basel Landschaft: Dort ist der Anteil der Einzelfirmen an den Neugründungen mit bis zu 45% am höchsten. Tief ist der Anteil hingegen in Appenzell Innerrhoden, Zug und Obwalden, wo sich die eine oder andere Briefkasten-AG unter den Zuzügern befinden dürfte. «Es scheint, als ob diese drei Kantone für Selbstständigerwerbende keine besonderen Vorteile bieten, hingegen für Kapitalgesellschaften interessanter sind», schreibt Creditreform.


Bauboom fordert auch Opfer
In einigen Kantonen könne von einem Bauboom gesprochen werden. Es handelt sich dabei um die eher ländlichen Kantone Freiburg, Uri, Obwalden, Wallis und Graubünden. Obwalden profitiert hier von einem Folgeeffekt der zahlreichen Firmengründungen. Schweizweit kletterte die Zahl der Firmen im Bausektor netto um 75,6% oder 2’190 Unternehmen. Profitiert haben insbesondere Architekten, Ingenieurbüros, Immobilienfirmen und Bauartikelhändler.


Bei den Baugeschäften selbst wurden zwar 9,8% mehr Gründungen verzeichnet, aber auch 14,6% mehr Löschungen und 31,7% mehr Konkurseröffnungen. 237 Baufirmen gingen Pleite, die Insolvenzquote liegt damit bei hohen 20%.


Dienstleistungssektor führend
Nach wie vor sehr hoch ist der Anteil neuer Firmen in den Bereichen Dienstleistungen (27,6% mehr Firmen) und Handel (64,6% mehr Firmen). Insgesamt fallen fast 7 von 10 Firmen in diesen Sektor. Spitzenreiter sind hier die Kantone Zug, Genf, Basel Stadt, Zürich und Tessin. Am stärksten ist der Branchenwandel unter den Dienstleistern bei Restaurants, Kantinen und Caterern. Die Sparte belegt sowohl bei den Neueintragungen wie auch bei den Löschungen den ersten Platz.


In der Industrie, wo die Zahl der Firmen netto um 38,8% zunahm, hat sich insbesondere das Papier- Karton- Verlags- und Druckgewerbe erholt. Hier stieg das Nettowachstum von -3 Firmen im Vorjahr auf +77 Firmen. (awp/mc/pg)

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