Der rasante Anstieg der Firmenpleiten im Mai um 51% und im Juni um über 70% sei nur ein Vorgeschmack auf die bevorstehende «Hochsaison» für Konkurse im Herbst und im Winter 2009. Zu den nachgelagerten «Konkurs-Branchen» gehören laut D&B die lokal agierenden Klein- und Mittelbetriebe im Einzelhandel, Gewerbe und Handwerk. Diese hätten lange vom robusten Privatkonsum profitiert, welcher nun aber in den vergangenen Monaten ebenfalls zurückgegangen sei. Im Herbst drohe dem lokalen Gewerbe nun eine Pleitewelle.
Talsohle in Export- und die Finanzindustrie durchschritten
Dafür hätten die Export- und die Finanzindustrie den Tiefpunkt hinter sich, auch wenn noch keine Entspannung in Sicht sei. Diese beiden Bereiche stünden in der Rangliste der Firmenpleiten nach sechs Monaten ganz zuoberst. Von den Kantonen seien St. Gallen, das Tessin, Zug oder Genf am stärksten betroffen. Für das zweite Halbjahr prognostiziert D&B der Export- und der Finanzindustrie «ähnlich hohe Konkurszahlen» wie im ersten Halbjahr. Für das Total der Firmenkonkurse im Gesamtjahr hält der Wirtschaftsinformationsdienst an der bisherigen Prognose von 5’100 fest.
Weniger Firmengründungen
Gleichzeitig wurden den Angaben zufolge auch weniger Firmen gegründet. Gegenüber dem Vorjahr ging die Zahl der Neugründungen im Betrachtungszeitraum um gut 10% auf 17’229 Neueintragungen zurück und auch gegenüber dem zweiten Halbjahr 2008 ergab sich nochmals eine Abschwächung um 3%. (awp/mc/ps/06)