Firmenkonkurse auf tiefstem Wert seit 2000 – Gründungsboom hält an
Die gleichentags publizierten Zahlen der Auskunftei Dun & Bradstreet (D&B) bestätigen diesen Trend. D&B weist für das Halbjahr 1899 Firmenpleiten aus, ein Minus von 5,9%. Gleichzeitig macht D&B einen eigentlichen Gründerboom aus: Die Zahl neu im Handelsregister eingetragener Firmen sei im Halbjahr auf den Rekordwert von 19’159 gestiegen. Creditreform zählte 19’108 Gründungen – ebenfalls Rekord. Für Juni werden 3’427 Gründungen ausgewiesen, der höchste Wert in diesem Jahr.
Rund 37’800 Neugründungen erwartet
Creditreform rechnet damit, dass in diesem Jahr rund 37’800 neue Firmen entstehen werden. Auch das wäre ein neuer Rekord. Die Zahl der Löschungen aus dem Handelsregister war im Juni mit 2102 so hoch wie noch nie in diesem Jahr. Verglichen mit dem Vorjahresmonat ergab sich aber dennoch ein Rückgang um 2,1%. Im ersten Halbjahr verschwanden laut Creditreform 10’794 Firmen, ein Minus von 9,2% zum Vorjahr.
Architekturunternehmungen unter Druck
Betrachtet nach Branchen profitierten vor allem das Baugewerbe und die Unternehmensdienstleistungen von der guten Entwicklung, wie D&B schreibt. Bei den Kantonen verzeichneten vor allem Zürich, Schwyz und Appenzell-Ausserrhoden einen Gründungsboom und Konkursrückgang. Doch in einigen Branchen hat sich die Ausgangslage verschlechtert. So gingen die Gründungen in der Holz- und Möbelindustrie, im Grosshandel oder bei den Architekturbüros überdurchschnittlich stark zurück. In der Textil- und Bekleidungsindustrie, dem Druck- und Verlagsgewerbe und wiederum bei den Architekturbüros stiegen auch die Konkurse kräftig.
Deutlich weniger Privatkonkurse
Etwas entspannt hat sich die Situation bei den Privatkonkursen. Im Juni wurde über 467 Personen der Konkurs eröffnet, dies entspricht einem Rückgang um 16,8% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Halbjahr waren bereits 3’203 Personen (+1%) von der Insolvenz betroffen. (awp/mc/ps/09)