Die Zunahme der Firmenkonkurse hat sich somit im dritten Quartal 2009 etwas abgeschwächt, wie die Wirtschaftsinformations- und Firmenbewertungs-Unternehmung Dun & Bradstreet (D&B) in einer Mitteilung vom Freitag schreibt. Demnach strebt die Zahl der Konkurse aber weiterhin unaufhaltsam einem neuen Rekord entgegen. D&B rechnet damit, dass bis Ende Jahr 5?200 Firmen Pleite gehen werden.
Trügerische Entspannung? &
Nach den Rekordmonaten Mai (+42%) und Juni (+71%) haben sich die Zuwachsraten der Firmenkonkurse im Vergleich zum Vorjahr im dritten Quartal etwas abgeschwächt. Während im Juli und im August noch über 25% mehr Firmenpleiten zu verzeichnen waren als ein Jahr zuvor, ist diese Zahl im September auf knapp 7% gesunken. Wer allerdings davon ausgeht, dass die Talsohle bei den Firmenkonkursen endgültig durchschritten ist, wiegt sich in einer trügerischen Sicherheit. Die Experten von D&B rechnen weiterhin mit einem neuen Allzeit-Rekord von 5?200 Firmenpleiten für das ganze Jahr und gehen davon aus, dass die Abschwächung der Konkurszunahme nur eine vorübergehende Erscheinung ist.
Vorjahresgesamtzahl zum Teil bereits übertroffen
In vielen Kantonen ist die Lage noch prekärer als im Schweizer Durchschnitt. So haben Appenzell-Ausserrhoden, Fribourg, Nidwalden, Obwalden, Solothurn und Zug bereits nach neun Monaten mehr Firmenpleiten zu verzeichnen, als im gesamten letzten Jahr. Wenn man bedenkt, dass die Holding- und Investitionsgesellschaften die Konkurszunahmestatistik weiterhin anführen, erstaunt diese Tatsache zumindest beim Kanton Zug nicht. Da sich z.B. auch in der Uhrenindustrie die Konkurse beinahe verdoppelt haben, kann man auch verstehen, warum der Kanton Solothurn weit oben auf dieser Statistik erscheint.
Nur kleiner Rückgang bei Neugründungen
Ein etwas weniger düsteres Bild bietet ein Blick auf die Neugründungen. In den ersten neun Monaten des Jahres wurden insgesamt 25?904 Unternehmen neu gegründet. Das sind gut 7% weniger als letztes Jahr. Interessant ist, dass die Branchen mit den höchsten Konkurszunahmen mit den Branchen der höchsten Rückgänge an Neugründungen übereinstimmen (Holding- und Investitionsgesellschaften, Unternehmens- und Steuerberatung sowie Personalvermittlung). Ebenso stimmt überein, dass sich z.B. im Baugewerbe sowohl die Konkurszunahme in Grenzen hält, als auch die Neugründungen zugenommen haben. (d&b/mc/ps)
Über Dun & Bradstreet (D&B)
D&B ist ein Unternehmen der Bisnode Gruppe und gehört zum weltweiten D&B Netzwerk, dem Weltmarktführer für Wirtschaftsinformationen und Firmenbewertungen. Unternehmen aus allen Branchen nutzen die Daten und Lösungen von D&B zur Bonitätsprüfung, bei der Kundengewinnung und im strategischen Einkauf.
Basis dafür ist die D&B Datenbank mit Informationen über 500?000 Schweizer Unternehmen und mehr als 150 Millionen Unternehmen weltweit. In die Bonitätsbewertung der Firmen fliesst auch deren Zahlungsverhalten ein. Dazu wertet D&B alleine in der Schweiz jährlich rund 9 Millionen Rechnungen aus.
Die Zuordnung aller Informationen zu den Unternehmen ist durch die von D&B eingeführte D-U-N-S® Nummer eindeutig. Die D-U-N-S® Nummer wird unter anderem von der Europäischen Kommission und der ISO als Standard eingesetzt und empfohlen und von namhaften Grossunternehmen und Banken in der Schweiz bei der Identifikation von Kunden und Lieferanten im Risikomanagement genutzt.