FL: Erbprinz will in Steuerfragen kooperieren – «neue Vision» für den Finanzplatz

Nach dem Abschluss des Abkommens zwischen der Schweiz und der EU über die Zinsbesteuerung und der Vereinbarung über die indirekten Steuern sei klar gewesen, dass es auch bei den direkten Steuern zu einer Lösung komme, erklärte der Erbprinz am Freitag in Vaduz.


Trend zur Zusammenarbeit in Steuerfragen
Der Trend zur Zusammenarbeit in Steuerfragen sei absehbar gewesen. Deshalb habe die Regierung eine «neue Vision» für den Finanzplatz des Landes erarbeitet. Deren Umsetzung sei durch «die medial inszenierte Steueraffäre» gestört worden, bedauerte Alois.


Dem «gemeinsamen europäischen Nenner» anschliessen
Mit dem Abschluss eines Betrugsabkommens würde sich Liechtenstein dem «gemeinsamen europäischen Nenner» anschliessen. Da sich die Staaten Europas aber nicht einig seien, ob damit die Kooperation in Steuerfragen neu definiert werde, sei offen, wann das Abkommen in Kraft trete – obwohl es schon ausgehandelt sei. Doch wie es damit auch weitergehe: Die Zeit sei gekommen, die Rechts- und Amtshilfe auf eine neue Grundlage zu stellen. «Wir sollten all jenen Staaten eine umfassende Kooperation anbieten, die bereit sind, mit uns sinnvolle Lösungen zu finden», forderte der Erbprinz. Liechtensteins Finanzplatz könne dank starker Position mit Selbstvertrauen in die Zukunft blicken – auch wenn sich die Rahmenbedingungen änderten.


Erfolg brächten drei Vorhaben
Gemeinnützigen Stiftungen, Versicherungen, Investment- und Pensionsfonds werde hohes Wachstum vorausgesagt. Diese Produkte liessen sich besser vertreiben, wenn sich das Land in Steuerfragen «auf europäische Niveau» begebe. Liechtensteins Finanzplatz könne dennoch erfolgreich sein. Und noch mehr Erfolg brächten drei Vorhaben: Die Steuerreform, die Reform der Rechtshilfe und der Aufsicht über den Treuhandbereich und schliesslich eine Reform des Wissenschaftsstandortes. «Um Dienstleistungen zu entwickeln, an die wir vielleicht noch gar nicht denken», sagte der Erbprinz. (awp/mc/gh/26)

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