Basel – Im Zoo Basel herrscht bereits Frühlingsstimmung. Besonders die Flamingos juckt es unter den Füssen. Die rund 110 rosa Vögel laufen aufgeregt schnatternd durch die Anlage.
Der Balztanz der Flamingos ist ein wichtiges Element zur Vorbereitung der Brut. Beim Balzen laufen sie schnellen Schrittes von einer Seite zur anderen, drehen ihren langen Hals ruckartig hin und her, öffnen kurz ihre Flügel, verbeugen sich und putzen sich noch einmal rasch am Rücken, bevor sie ihren Tanz von vorne beginnen.
Gemeinsam brütet sich’s besser
Wissenschaftler vermuten, dass das aus vielen ritualisierten Elementen bestehende Imponier-Verhalten der Vögel dazu dient, die Brutstimmung innerhalb der Kolonie zu synchronisieren. Manche sagen auch, dass Flamingos gemeinsam tanzen, um einen geeigneten Partner zu finden. Männchen und Weibchen lassen sich bei den Flamingos gut voneinander unterscheiden. Die Weibchen sind wesentlich kleiner als die Männchen. Da jedes Tier zudem noch individuell beringt ist, kann man Daten über ihr Verhalten und über ihre Vorlieben sammeln. In wissenschaftlichen Studien im Zoo Basel wurde festgestellt, dass oft dieselben Paare miteinander brüten. Die Paare scheinen sich treu zu sein, lediglich rund fünf Prozent machten einen Seitensprung. Die Vermutung liegt nahe, dass eine Synchronisierung der Brut für die Vögel besonders wichtig ist, um gemeinsam zur Brut zu schreiten.
Begehrter Platz in der Mitte
In der Natur bauen Flamingos ihre Nester auf Inseln. Die ersten Paare beginnen immer in der Mitte der Insel mit dem Nestbau. Im Laufe der Tage kommen dann weitere Paare hinzu, bis die Insel besetzt ist. Die ersten Paare haben somit den sichersten Platz, jene am Rand leben gefährlich. Die gemeinsame Brut hat auch noch einen weiteren Vorteil. Alle Jungen schlüpfen ungefähr zur selben Zeit und bilden Kindergärten. Einige erwachsene Vögel passen auf die Jungen auf, während die anderen auf Futtersuche gehen. Bis die Flamingo-Kindergärten im Zolli zu sehen sind, brauchen die Besucherinnen und Besucher noch etwas Geduld. Erst wird getanzt und gebrütet.
Flamingos kommen an Küsten und Inlandgewässern im Süden Europas sowie in Afrika und Teilen Asiens vor. Besonders auffällig ist ihr rosarotes Gefieder sowie ihre langen Beine und Hälse. Das Rosarot ihrer Federn verdanken die Vögel einem Farbstoff, den sie mit dem Futter aufnehmen. Der Farbstoff versteckt sich in kleinen Krebstieren, welche die Flamingos mit dem Schnabel aus dem Wasser filtern. (Zoo Basel/mc/kbo)