Flughafen Basel-Mülhausen: Klagen über mehr Südlandungen seit ILS

Das ILS 34 für Südanflüge über die Agglomeration Basel war am 20. Dezember in Betrieb genommen worden. Ein binationales Abkommen erlaubt den Anflug über dieses dicht besiedelte Gebiet nur, wenn der Wind für die üblichen Nordanflüge zu ungünstig ist. Das gab es in den letzten Wochen so oft, dass es Lärmbeschwerden hagelte. Seit Jahresbeginn erfolgten 9,4% der Landungen von Süden, wie Verantwortliche des EuroAirport (EAP) am Mittwoch vor den Medien ausführten. Allein im April waren es gar 15,8%. EAP-Direktor Jürg Rämi führte die Aufregung darauf zurück, dass das ILS neue Wohngebiete betrifft – aber weit weniger Leute als früher.


ILS-Einsatz genau nach Abkommen
Gemäss dem Kommandanten der französischen Flugsicherung am EAP, Claude Faesch, wird das ILS genau nach Abkommen eingesetzt; dieses basiere auf internationaler Usanz. Liegt der Rückenwind-Anteil für Nordlandungen über 5 Knoten, wird wegen dem Risiko von Böen auf Südlandungen umgestellt. Als Sicherheitsgrenze gelten 10 Knoten (18 km/h). Das umstrittene ILS-Abkommen sieht eine Situationsanalyse vor, wenn im Jahresdurchschnitt über 8% der Landungen via Süden erfolgen. Über 10% sind Konsultationen über begrenzende Massnahmen vorgesehen. Was da möglich wäre, wollte Rämi auch auf mehrfache Nachfrage nicht sagen; es sei zu früh für Spekulationen.


40’000 Landungen jährlich
Rämi verwies darauf, dass die Landerichtungen bereits vor dem ILS stark geschwankt hätten. Monateweise seien auch schon über 20% aus Süden angeflogen. Die Zahl jener Landungen, die vor dem ILS auf Sicht wetterbedingt gar nicht möglich waren, bezifferte er auf nur etwa 100 im Jahr, bei erwarteten insgesamt rund 40 000. (awp/mc/ps)

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