Flughafen Zürich als Wirtschafts-Motor
Als kleine Volkswirtschaft profitiert die Schweiz stark von der grenzüberschreitenden Arbeitsteilung. Die Schweiz sei aber auch besonders auf die wirtschaftliche Verflechtung mit dem Ausland angewiesen, heisst es in der Studie zur «Rolle des Luftverkehrs für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in der Schweiz». Studie hat der Ende 2005 zurückgetretene Chef der ETH-Konjunkturforschungsstelle (KOF), Bernd Schips, im Auftrag der Zürcher Flughafenbetreiberin Unique erarbeitet. Er rechnet wegen der weiter zunehmenden internationalen wirtschaftlichen Vernetzung der Schweiz mit einer steigenden Nachfrage nach Flugverkehr von jährlich 2,5 bis 3,5%.
Die Ostöffnung
Neben aussereuropäischen Wirtschaftsräumen werde künftig Osteuropa immer wichtiger. Dem Flughafen Zürich als Hub mit Direktverbindungen komme eine «herausragende Bedeutung für die künftige gesamtwirtschaftliche Entwicklung in der Schweiz» zu. Eine Verlagerung des Verkehrsaufkommens auf mehrere Flughäfen im In- und Ausland wäre dagegen nicht nur mit einzel-, sondern auch mit erheblichen gesamtwirtschaftlichen Nachteilen verbunden, warnt die Studie. Und die zurzeit politisch diskutierte Plafonierung der Flugbewegungen würde den Wettbewerb behindern.
Beschränkende Volksinitiative
Dieselbe ökonomische Logik fordere aber andrerseits die externen Kosten des Luftverkehrs in die Marktpreise zu integrieren. Steuerliche Verzerrungen bei den Flugtreibstoffen seien zu beseitigen. Die Studie steht auch vor dem Hintergrund der 2004 eingereichten Volksinitiative für eine Festelegung von jährlich 250’000 Flugbewegungen für den Flughafen Zürich (2005 rund 270’000 Flugbewegungen). Diese dürfte 2007 zur Volksabstimmung kommen. Bereits letztes Jahr erschien eine vom Regierungsrat in Auftrag gegebene Infras-Studie zur Bedeutung des Flughafens. Sie geht von einem jährlichen Wachstum von 2,5% der Flugbewegungen aus. Eine von Bund Ende 2005 veröffentlichte Studie rechnet mit einer Zunahme von jährlich rund 3,3% auf 400’000 Bewegungen bis 2020.