Nach einem prozentual zweistelligen Anstieg von Umsatz- und Jahresüberschuss rechnet Unternehmenschef Ben Lipps 2008 mit einem Gewinnwachstum von 12 bis 15 Prozent auf 805 bis 825 Millionen Dollar. Der Umsatz soll die 10-Milliarden-Marke knacken. Aufgrund des sehr guten Geschäftsverlaufs schlage das Unternehmen seinen Aktionären vor, die Dividende zum elften Mal in Folge zu erhöhen, teilte Fresenius Medical Care am Mittwoch vor Vorlage der Bilanz in Bad Homburg mit.
Bilanz «besser als erwartet»
Die Bilanz für 2007 sei laut Händlern «besser als erwartet» ausgefallen. Der Ausblick liege jedoch lediglich im Rahmen der Erwartungen, hiess es am Morgen. Somit reagiere das Papier zwar moderat positiv, wobei der erwartungsgemässe Ausblick grössere Kurssprünge verhindern dürfte.
2008 soll Überschuss um bis zu 15 Prozent steigen
2007 hatte die im DAX notierte und zum Gesundheitskonzerns Fresenius gehörende FMC unter dem Strich noch ein Plus von 34 Prozent auf 717 Millionen Dollar ausgewiesen. Ohne Berücksichtigung der im Geschäftsjahr 2006 angefallenen Einmaleffekte lag das Plus beim Überschuss bei 25 Prozent. Beim Umsatz peilt FMC 2008 ein Wachstum von mehr als 7 Prozent auf 10,4 Milliarden Dollar an. Für Investitionen seien 2008 zwischen 650 und 750 Millionen US-Dollar, für Akquisitionen zwischen 150 und 250 Millionen US-Dollar vorgesehen. Der Verschuldungsgrad (Debt/EBITDA-Ratio) soll bis zum Jahresende auf weniger als das 2,8-fache des Gewinns vor Steuern, Abschreibungen und Zinsen (EBITDA) sinken.
Ziele bestätigt
Die Ziele für 2010 wurden bestätigt: Fresenius Medical Care rechnet weiterhin mit einem Umsatz von mehr als 11,5 Milliarden US-Dollar. Das jährliche Ergebniswachstum soll im unteren bis mittleren Zehnerprozentbereich liegen. FMC hatte mit der Übernahme der Renal Care Group im Jahr 2005 seine führende Position auf dem Dialysemarkt gefestigt. Die Ergebnisse der Renal Care Group werden seit dem 1. April 2006 konsolidiert. Aus diesem Grund sind die Zahlen für das Geschäftsjahr 2007 nicht unmittelbar mit denen des Geschäftsjahres 2006 vergleichbar.
Ergebnis über Erwartungen
FMC schloss das Geschäftsjahr damit sowohl beim Erlös wie auch beim Überschuss über der eigenen Prognose ab. Nach einem über den Erwartungen der von dpa-AFX befragten Analysten liegenden vierten Quartal wies FMC 2007 beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ein Plus von 20 Prozent auf 1,580 Milliarden Dollar aus. Der Umsatz erhöhte sich um währungsbereinigt 12 Prozent auf 9,720 Milliarden Dollar.
Elfte Dividendenerhöhung in Folge
Die Aktionäre können sich das elfte Jahr in Folge über eine Anhebung der Dividende freuen. Auf der Hauptversammlung am 20. Mai 2008 soll eine Erhöhung der Ausschüttung je Stammaktie um 15 Prozent auf 0,54 Euro (VJ: 0,47) vorgeschlagen werden.
Breit abgestütztes Wachstum
2007 hätten alle Regionen zu dem Ergebnis beigetragen. FMC hatte sein Geschäft in den USA durch den Kauf der Renal Care Group verstärkt und erzielt nun mehr als die Hälfte seines Umsatzes in den USA. Das operative Ergebnis des Vorjahreszeitraums beinhaltete Einmalaufwendungen in Höhe von 37 Millionen US-Dollar für Restrukturierungen, den Rechtsformwechsel von Fresenius Medical Care und die Abschreibung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten sowie Einmalerträge in Höhe von 40 Millionen US-Dollar, die beim Verkauf von Dialysekliniken erzielt worden waren.
Weltweit 173.863 Dialysepatienten versorgt
Zum 31. Dezember 2007 versorgte Fresenius Medical Care weltweit 173.863 Dialysepatienten, 6 Prozent mehr als im Vorjahr. In Nordamerika erhöhte sich die Zahl der Patienten um 3 Prozent auf 121.431. Einschliesslich der 33 von Fresenius Medical Care geführten Dialysekliniken belief sich die Zahl der Patienten in den USA auf 123.273. Im vierten Quartal sei die durchschnittliche Vergütung pro Behandlung in den USA um 1 Prozent auf 325 Dollar gegenüber 328 Dollar gesunken. (awp/mc/ps)