Er habe seit einer Woche Tag und Nacht lang nach einer Möglichkeit gesucht, seinen Anlegern das Geld wiederzubeschaffen, zitierte die französische Tageszeitung «La Tribune» am Mittwoch einen Vertrauten des Managers. Die Tat sei der Abschied eines Mannes gewesen, der sich nichts vorzuwerfen hatte. La Villehuchet habe immer mit aller gebotenen Sorgfalt gearbeitet. «Die Wahrheit ist, dass die ganze Welt bei Madoff investieren wollte.» Ein Abschiedsbrief des 65-Jährigen wurde ersten Erkenntnissen zufolge nicht gefunden.
1,4 Mrd. Dollar bei Madoff investiert
La Villehuchet arbeitete als Partner für die 2003 von Patrick Littaye gegründete Fondsgesellschaft Access International Advisors. Das Unternehmen mit vielen Kunden in Europa hatte Berichten zufolge 1,4 Milliarden Dollar beim Wall-Street-Broker Bernard Madoff investiert. Madoff richtete im wohl grössten Betrugsfall der Finanzgeschichte mit einem «Schneeball-System» nach eigenen Angaben einen Schaden von rund 50 Milliarden Dollar an. Die Behörden suchen weiter nach möglichen Helfern. Zuletzt nahmen Ermittler laut US-Medien einen engen Mitarbeiter und einen Wirtschaftsprüfer des Wall-Street-Managers ins Visier.
Monegassische Fürstenfamilie als Kundschaft
Access International Advisors hatte nach französischen Medienberichten vor allem gut situierte Privatleute als Kundschaft. Unter anderem die Grimaldis hätten dem 65-jährigen Segel-Fan La Villehuchet das Vertrauen geschenkt, schreibt die Zeitung «Le Figaro». Mit Philippe Junot, dem ersten Mann von Caroline von Monaco, habe er sogar in London zusammengearbeitet. In der Szene sei er als sympathischer Lebemann bekanntgewesen. La Villehuchet war Anfang der 80er Jahre nach New York gegangen. Dort arbeite er zunächst für Crédit Lyonnais Securities. (awp/mc/ps/02)