Forbo: Reingewinn schmilzt 2008 auf 16,0 Mio. Franken – Rieter-Anteil prüfen
Für die künftige Marktentwicklung zeichnet das Unternehmen ein eher düsteres Bild und wagt keinen Ausblick. Der Umsatz sank auf 1’918,7 (VJ 2’004,0) Mio CHF. Das akquisitorische Wachstum aus den Übernahmen von Bonar Floors und Transtex Belting belief sich auf 3,6%, wie Forbo am Dienstag mitteilte.
Betriebsgewinn auf Stufe EBIT sinkt auf 117,1 Mio. Franken
Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA verminderte sich auf 205,8 (221,9) Mio CHF, auf Stufe EBIT auf 117,1 (162,4) Mio CHF. Unter dem Strich verblieb ein Konzernergebnis von 16,0 (110,7) Mio CHF. Ursache ist eine Wertberichtigung auf die Beteiligung am angeschlagenen Textilmaschinenhersteller Rieter und Rückstellungen für Strukturanpassungen.
Analysten-Erwartungen enttäuscht
Mit diesem Zahlenset hat die Gruppe die Markterwartungen verfehlt. Die Analysten hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 1’931,5 Mio CHF und einem EBIT von 154,0 Mio CHF gerechnet.
3,90 Fr. pro Aktie in Form von Nennwertreduktion
Der Belag- und Klebstoffhersteller schlägt eine Barausschüttung von 3,90 CHF pro Aktie in Form einer Nennwertreduktion vor, nachdem es im Vorjahr eine Nennwertrückzahlung von 10 CHF gegeben hatte. Zudem wird der Generalversammlung beantragt, die auf der zweiten Handelslinie im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms zurückgekauften eigenen Aktien vorerst nicht zu vernichten; dies aufgrund der unsicheren weiteren Konjunkturentwicklung. Entsprechend solle dem Verwaltungsrat die Kompetenz erteilt werden, diese Aktien allenfalls wieder zu verkaufen, als Zahlungsmittel für Akquisitionen oder für die Sicherstellung von Wandel- und Optionsrechten zu verwenden,
Rieter: Alle Optionen offen
Das industrielle Engagement bei Rieter, will Forbo unterdessen überdenken. «Forbo hält sich derzeit alle Optionen offen, von einem Verkauf der Beteiligung bis zu einem gezielten Ausbau der Position», heisst es in einer Medienmitteilung. Nach den ertragsstarken Geschäftsjahren 2006 und 2007 hatte Forbo ein langfristiges industrielles Engagement an Rieter aufgebaut und eine Position von rund 10% erworben.
Höherer Umsatz bei Flooring Systems…
Die drei Unternehmensdivisionen zeigen ein unterschiedliches Bild der Entwicklung. So erzielte Flooring Systems ein Umsatzplus von 3,3% auf von 892,9 Mio CHF. Die Akquisition von Bonar Floors trug 6,8% dazu bei, während Währungseinflüsse einen Negativeffekt von 6,5% hatten.
…weniger Umsatz bei Bonding Systems…
Bonding Systems erwirtschaftete dagegen einen um 14,3% geringeren Umsatz von 654,6 Mio CHF. Negative Währungseinflüsse hätten 5,5% ausgemacht. Die Kombination des rückläufigen Umsatzes mit deutlich höheren Rohmaterialpreisen sowie Wertberichtigungen und Sonderbelastungen für Strukturanpassungen führte zu einem negativen Betriebsergebnis von -5,7 (Vorjahr 53,7) Mio CHF.
…und im Bereich Movement Systems
Der Umsatz bei Movement Systems ging um 1,3% auf 371,2 Mio zurück. Während die Akquisition von Transtex Belting 3,1% zum Wachstum beisteuerte, belasteten Währungseinflüsse mit 5,6%.
Keine konkreten Aussagen zu 2009
Forbo erwartet keine rasche Erholung der Marktsituation und geht davon aus, dass das Jahr 2009 deutlich anspruchsvoller wird als 2008. Angesichts der unsicheren Entwicklung der Weltwirtschaft und der schwierigen Marktverhältnisse verzichtet das Unternehmen darauf, konkrete Aussagen zur Umsatz- und Gewinnentwicklung für das Geschäftsjahr 2009 zu machen. (awp/mc/pg/01)