Ford könnte 2006 bis zu 9 Mrd. Dollar verlieren

Allein im Autogeschäft könnten Verluste von fast sechs Milliarden Dollar anfallen, unter Einschluss von Restrukturierungskosten könne das Minus acht bis neun Milliarden Dollar (7,1 Mrd Euro) betragen, berichtete die Zeitung «Detroit News» in ihrer Onlineausgabe. Quelle sind firmeninterne Informationen, unter anderem eine Auto-Gewinnprognose des Büros von Ford-Finanzchef Don Leclair. Ein Ford-Sprecher nahm nach Angaben der Zeitung keine Stellung.


Für das globale Ford-Autogeschäft werde unter Ausschluss einmaliger Faktoren ein Vorsteuerverlust von 5,6 bis 5,9 Milliarden Dollar prognostiziert, hiess es. Die Höhe der Verluste könne davon abhängen, wie viele Ford-Arbeiter von den Abstandsangeboten Gebrauch machen, die im Rahmen des neuen Restrukturierungsplans erweitert werden dürften.


Hauptverlust auf dem Heimmarkt
Der Ford-Verlust im globalen Autogeschäft von einer Milliarde Dollar im Jahr 2005 könnte sich damit versechsfachen. Auf das angeschlagene nordamerikanische Autogeschäft entfällt nach Informationen der Zeitung den grösste Teil des prognostizierten Vorsteuerverlusts von sechs Milliarden Dollar. Ford hatte dort im vergangenen Jahr 1,6 Milliarden Dollar vor Steuern verloren.


Verluste selbst im asiatisch-pazifischen Raum
Die Informationen zeigten aber auch, dass Ford auch in jedem seiner Auslandsmärkte Verluste für 2006 erwarte, mit Ausnahme Südamerikas. Selbst die rasch wachsende asiatisch-pazifische Region dürfte einen kleinen Verlust erleiden, obwohl der von Ford kontrollierte japanische Autohersteller Mazda profitabel sein dürfte.


VR diskutiert Beschleunigung des Sanierungsplans
Der Ford-Verwaltungsrat setzte am Donnerstag in der Ford-Zentrale in Dearborn (Bundesstaat: Michigan) seine zweitägige Sitzung fort. Das Aufsichtsgremium diskutiert über eine Erweiterung und Beschleunigung des Sanierungsplans. Der Plan schliesse mehr Stellenkürzungen und andere Aktionen ein und könnte bereits am Freitag veröffentlicht werden, berichtete die Zeitung.


Vom Milliardengewinn zum Milliardenverlust
Die Verluste stehen nach Darstellung der Zeitung in scharfem Gegensatz zu einer Ford-Prognose aus dem Jahr 2002 eines Vorsteuergewinns von sieben Milliarden Dollar in 2006. Seither habe Ford unter steigenden Rohstoffpreisen, einer Abkehr der Verbraucher von den profitablen Geländewagen und einem intensiveren Wettbewerb mit ausländischen Autoherstellern gelitten. Ford habe in den USA zehn Jahre lang Marktanteile verloren. (awp/mc/pg)

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