Fortis senkt Gewinnerwartung für 2007 wegen Subprime-Risiken
Dies teilte das Institut am Sonntag mit. Zuvor war Fortis von 4 Milliarden Euro ausgegangen. In der neuen Prognose seien die Synergien aus der Übernahme der niederländischen Grossbank ABN Amro und der Buchgewinn aus dem Verkauf des Anteils am spanischen Allfinanz-Unternehmen CaiFor aber noch nicht enthalten, hiess es.
Prognose mit verschäftem Szenario hinterlegt
Die Senkung der Gewinnerwartung begründete Fortis damit, dass viele Wettbewerber seit Januar ihre Subprime-Belastungen höher ansetzten. Auch Fortis lege seiner Prognose nun dieses verschärfte Szenario zugrunde. Allerdings, so betonte der Konzern, sei das Engagement im Hypothekenmarkt unverändert zum dritten Quartal. Die Kapitalausstattung erfülle weiterhin die Anforderungen und auch bei der Zahlungsfähigkeit gebe es keine Probleme. Eine Kapitalerhöhung sei daher nicht geplant, liess das Institut wissen. Die Dividende für 2007 will das Management stabil zum Vorjahr bei 0,59 Euro je Aktie halten.
Fortis-Papiere sackten nach Gewinnwarnung ab
Gerüchte über eine Gewinnwarnung hatten die Fortis-Papiere bereits am Freitag um knapp 11 Prozent absacken lassen. Wie die belgische Zeitung «De Standaard» in ihrer Internet-Ausgabe (Samstag) berichtete, muss Fortis zwischen 1 und 2 Milliarden Euro an Subprime-Anlagen abschreiben. Das Unternehmen selbst äusserte sich dazu nicht. Endgültige Zahlen für das abgelaufene Jahr wird Fortis am 7. März veröffentlichen. Dabei wird der Verkauf des CaiFor-Anteils an die spanische Sparkasse La Caixa den Überschuss um 1 auf dann letztlich 4 Milliarden Euro erhöhen.
Keine Probleme bei der Finanzierung von ABN Amro
Keine Probleme sieht Fortis bei der Finanzierung der Übernahme von ABN Amro. 20 der benötigten 24 Milliarden Euro seien bereits gesichert, hiess es. Die restlichen 4 Milliarden Euro will sich Fortis am Kapitalmarkt und durch den Verkauf von Randgeschäften beschaffen. Fortis, die Royal Bank of Scotland (RBS) und die spanische Banco Santander hatten ABN nach einem monatelangen Ringen mit der britischen Barclays Bank gemeinsam übernommen. Nun teilt das Konsortium das Institut unter sich auf. (awp/mc/ab)