Das prioritäre Ziel der Energiepolitik müsse eine langfristig gesicherte Energieversorgung unter Schonung der nicht erneuerbaren Ressourcen und den Anforderungen des Klimaschutzes sein. So lautet die Grundbilanz der dreijährigen Diskussionen im Forum.
Bestehende Kernkraftwerke sollen in Betrieb bleiben
Im Schlussbericht, den Dori Schaer-Born, alt Regierungsrätin des Kantons Bern und Präsidentin des Forums, am Donnerstag den Medien vorstellte, listete sie die Diskussionspunkte des Forums auf und leitete daraus Empfehlungen für eine mehrheitsfähige Energiepolitik ab. Eine der Empfehlungen betrifft die Kernenergie. Zur Schliessung der unumgehbaren Stromversorgungslücke sollen die bestehenden Kernkraftwerke – solange sie sicher seien – in Betrieb bleiben.
Übergangstechnologien – CO2-Emissionen zu kompensieren
Bis zum Jahr 2030 und explizit nur als Übergangstechnologie sollen sowohl zentrale Gaskombikraftwerke mit Abwärmenutzung als auch dezentrale Wärmekraftkopplungsanlagen zum Einsatz kommen. Die so erhöhten CO2-Emissionen müssen jedoch beschränkt und kompensiert werden, heisst es im Bericht weiter.
Förderung der erneuerbaren Energien
Während den Diskussionen sei dieser Punkt besonders umstritten gewesen. Weniger umstritten sei jedoch die Förderung der erneuerbaren Energien wie Wasserkraft gewesen. Sie hätten das Potenzial, langfristig die Kernenergie zu ersetzen. Geschieden hätten sich die Geister was den weiteren Ausbau und den Neubau von Wasserkraftwerken betreffe.
Technologische Lösungen schneller als Verhaltensänderungen
Weitgehend einig seien sich die Teilnehmer gewesen, dass technologische Lösungen wie Biotreibstoffe und Minergie Standard bei Neubauten schnellere und bessere Resultate brächten als der Versuch, Verhaltensänderungen in der Bevölkerung zu bewirken.
Auslandabhängigkeit soll verringert werden
Keine grösseren Differenzen hätte auch die Frage der Auslandabhängigkeit der Schweiz im fossilen Bereich ausgelöst. Die Mehrheit sei der Meinung, dass diese durch Verbrauchssenkung und Förderung erneuerbarer Energien verringert werden solle.
Im Forum Energieperspektiven waren vertreten: Bundesstellen, Kantone, politische Parteien, Energiewirtschaft sowie Umweltschutz- und Konsumentenorganisationen. (awp/mc/ar)