Auch gewinnseitig weist das Unternehmen rückläufige Zahlen aus: Der EBITDA betrug 351,3 (398,5) Mio CHF und somit 12,0% des Nettoumsatzes. Der Reingewinn sank auf 141,2 (198,8) Mio CHF, wie Franke am Dienstag mitteilte. Die Ertragslage sei von Währungseffekten beeinflusst worden, hiess es. Ebenso hätten Wertberichtigungen auf Goodwill und immateriellen Vermögenswerten sowie Personalreduktionskosten das Ergebnis belastet.
Eigenkapitaldecke schrumpft
er Cashflow ging auf 271,3 (319,4) Mio CHF zurück. Das Eigenkapital belief sich per Ende Dezember 2008 auf 973,7 (1’037,6) Mio CHF. Die Eigenkapitalquote stieg auf 46 (44)%. Die Nettoverschuldung belief sich per Ende Dezember 2008 auf 270,3 (377,2) Mio CHF. Der Versicherungswert aller Gebäude, Maschinen und Einrichtungen – ohne Land – stieg auf 2’245,9 (2’219,5) Mio CHF.
Zu teure Lagerbestände beim Stahl
Die starken Stahlpreiserhöhungen im Jahr 2007 konnten nicht vollumfänglich weitergegeben werden, was nach Einbruch der Stahlpreise im 2008 zu teuren Lagerbeständen geführt habe. Grosse Schwierigkeiten bereitet hätten die Kreditversicherer, die ihre Deckungslimiten zurückgezogen haben. 2008 habe es auch interne, personelle Schwierigkeiten gegeben. Im Berichtsjahr trennte sich die Gruppe von mehreren Geschäftsführern. «Wenn es einer Firma schlecht geht, liegt das nicht am ‹Büezer›, sondern am jeweiligen Chef», kommentierte Pieper.
Küchenumsatz 5,7 Prozent unter Vorjahr
Bei der Division Kitchen Systems lag der Umsatz 5,7% unter Vorjahr. Die Entwicklungen hier seien geprägt von Kostenreduktions- und Effizienzsteigerungsmassnahmen. So wurden mehrere Werke geschlossen oder zusammengelegt. Im März 2009 sei entschieden worden, für die gesamte Division SAP-Technologie für einen «hohen zweistelligen Mio-Betrag» einzuführen.
Division Foodservice legt zu
Die Division Foodservice Systems erreichte ein Umsatzwachstum von 7,7%. Umsatztreiber sei der Roll-out der Beverage-Initiative bei McDonalds in den USA gewesen. Die Division Washroom Systems verzeichnete einen Umsatzrückgang von 6,8%; der Fokus lag auf dem Ausbau der Märkte in Osteuropa und der weltweiten Exporttätigkeit. Die Division Coffee Systems legte dagegen um 29,5% zu. Bei der Division Beverage Systems betrug das Umsatzwachstum 0,2%. Besonders im vierten Quartal sei die Nachfrage nach Bierfässern stark zurückgegangen. Bei den Divisionen Industrie und Werkzeugbau lag die Umsatzentwicklung 12,0% bzw. 13,5% über dem Vorjahr.
Verhaltenes Auftaktquartal
Der Start ins neue Geschäftsjahr 2009 fiel laut Management verhalten aus: Die Umsätze im ersten Quartal unterschritten das Vorjahresquartal um insgesamt 17,6% und lagen bei 580,4 Mio CHF. Es habe sich somit ein organischen Minus-Wachstum von 13,3% ergeben, sagte CFO Jürg Fischer. Bis Ende April habe Franke 550 der weltweit 11’938 Stellen gestrichen, den Grossteil davon in der Haushaltsküchensparte. In der Schweiz seien derzeit rund 150 der total 700 Angestellten auf Kurzarbeit. Insgesamt dürfte der Konzern Ende 2009 einen Bestand von 10’500 Vollzeitstellen haben, hiess es.
2009 unter Vorjahr erwartet
Im Jahr 2009 bleiben für Franke grosse Unsicherheitsfaktoren. Die wichtigsten Zielsetzungen seien die Erhaltung und Schaffung von Liquidität, die Reduktion des Netto-Umlaufvermögens und die Vermeidung von Verlusten auf Debitoren und Warenbeständen. «Unter den jetzigen Umständen könnten wir das Vorjahresresultat erreichen. Aber ich glaube das nicht – es wird wohl dieses Jahr tiefer ausfallen», sagte Pieper. (awp/mc/ps/16)