Frankreichs Nein zur EU-Verfassung beeindruckt Deutsche Börse nicht

«Die Ablehnung durch die Franzosen kommt nicht überraschend und hat keinen direkten Einfluss auf die Gewinne der Unternehmen», sagte Marktstratege Volker Borghoff von HSBC Trinkaus & Burkhardt in Düsseldorf. Daher spiele das Abstimmungsergebnis «praktisch keine kursbewegende Rolle».


«Politische Börsen haben kurze Beine»
Ähnlich gelassen äusserten sich Aktienhändler in Frankfurt: «Das französische Nein wurde an den Märkten erwartet. Zudem fehlen uns wegen des Feiertags in London und New York viele wichtige Marktakteure.» Ein anderer Börsianer nannte die alte Börsenweisheit: «Politische Börsen haben kurze Beine.» Am Devisenmarkt habe der Euro-Kurs das an dem Märkten erwartete Nein bereits vorweggenommen und halte sich stabil über der Marke von 1,25 Dollar. Von dieser Seite gebe es daher auch keine Impulse für die Aktienkurse.


Bundestagswahlen wichtiger
Wichtiger seien die anstehenden Bundestagswahlen im Herbst. «Die meisten Marktteilnehmer hoffen auf einen Regierungswechsel, da interessiert die französische Ablehnung der EU-Verfassung nur am Rande», sagte ein Händler.


Rund 55 Prozent gegen Verfassungsprojekt
In einer Volksabstimmung liessen die Franzosen am Sonntag das europäische Verfassungsprojekt mit deutlicher Mehrheit scheitern. Etwa 55 Prozent stimmten gegen den Text. (awp/mc/gh)

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