Mit dem frischen Staatsgeld soll die Post fit für den europäischen Wettbewerb gemacht werden. Das Unternehmen will unter anderem Filialen renovieren und das europäische Expressgutgeschäft verbessern. Um den Rückgang des herkömmlichen Briefgeschäfts aufzufangen, soll an neuen Online-Dienstleistungen gearbeitet werden werden. «Die Post wird sich entwickeln können und dabei seinen öffentlichen Aufgaben treu bleiben», kommentierte Unternehmenschef Jean-Paul Bailly.
Projekt steht in der Kritik
Grosse Teile der Opposition und die Gewerkschaften kritisieren das Projekt allerdings. Sie befürchten, dass die Umwandlung des Unternehmens in eine Aktiengesellschaft in der Privatisierung enden könnte und warnen vor möglichen Entlassungen und einer Ausdünnung des Filialnetzes. Zuletzt beschäftigte die Post rund 280.000 Menschen und war damit zweitgrösster Arbeitgeber im Lande. Der Umsatz belief sich 2008 auf 20,8 Milliarden Euro.
Letzter Mohikaner
Nach Unternehmensangaben ist die französische Post einer der letzten europäischen Dienstleister dieser Art, die diesen Schritt gehen. 25 der 27 Postdienste in der EU seien bereits Aktiengesellschaften oder dabei, eine zu werden. 19 davon seien vollständig im Besitz der öffentlichen Hand, betonte La Poste. (awp/mc/ps/25)