Französische Regionen wollen sich an EADS beteiligen

Der Kapitaleintritt von Ländern wie Bayern oder Niedersachsen werde das Ungleichgewicht zwischen Deutschland und Frankreich verstärken, sagte der Präsident der Region Midi-Pyrénées, Martin Malvy, dem Pariser «Figaro» (Freitag). «Es ist unvorstellbar, dass die französischen Flugzeugbauregionen dort nicht vertreten sind.»


Beteiligung von mindestens fünf Prozent
«Wir sprechen nicht von einer symbolischen, sondern von einer bedeutenden Beteiligung, also von mindestens fünf Prozent und idealerweise fünf bis zehn Prozent», sagte Malvy. Alleine in Midi-Pyrénées seien 60.000 Arbeitsplätze bei 480 mittelständischen Betrieben potenziell von der Airbus-Krise bedroht, sagte Malvy. In der Region ist die Airbus-Zentrale in Toulouse angesiedelt.


Grossaktionäre wollen aus Flugzeugbau aussteigen
Die privaten EADS-Grossaktionäre DaimlerChrysler und Lagardère wollen langfristig aus dem Flugzeugbau aussteigen. Der Autokonzern baut seine Beteiligung von 22,5 auf 15 Prozent ab, behält aber die Stimmrechte. Der für 1,5 Milliarden Euro verkaufte Anteil von 7,5 Prozent geht an ein Konsortium mehrerer Banken und der Länder Hamburg, Bremen, Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg. Nach ihrem Vorbild wollen die französischen Regionen einsteigen, wenn der Medienkonzern Lagardère seinen Restanteil von 7,5 Prozent an EADS abbaut. Sie benötigen dazu aber die Zustimmung des Staatsrates, weil ihnen eine Beteiligung an Unternehmen gesetzlich untersagt ist. Die Beteiligung soll den Gebietskörperschaften Zugang zu Informationen und Einfluss auf Entscheidungen sichern. Airbus will 10.000 Stellen streichen und Werke mit 13.000 Arbeitsplätzen ausgliedern. (awp/mc/ab)

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