Der 1. August übertraf mit 184.825 Passagieren zudem den im Juli aufgestellten Tagesrekord. «Wir sind wieder auf stabilem Wachstumskurs», sagte Vorstandschef Stefan Schulte. Die Fraport-Aktie legte bis zur Mittagszeit um 0,21 Prozent auf 42,39 Euro zu und entwickelte sich damit stärker als der MDax .
Schnee, Pilotenstreik und Vulkanasche haben Erholung gebremst
Für das Gesamtjahr erwartet Schulte in Frankfurt weiterhin 3 bis 4 Prozent mehr Fluggäste als im abgelaufenen Krisenjahr. Anfang 2010 hatten Schnee, Pilotenstreik und die Vulkanasche aus Island die Erholung gebremst. «Derzeit sehe ich keinen Grund, die Prognose anzuheben», sagte Schulte. Wenn überhaupt, werde der Vorstand das Ziel bei der Vorlage der Neunmonatszahlen Anfang November anpassen. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen soll in diesem Jahr wie angekündigt auf 670 bis 680 Millionen Euro wachsen. Im August entwickelte sich neben dem Frankfurter Flughafen auch das Auslandsgeschäft positiv. Einschliesslich seiner Flughäfen in Antalya (Türkei), Lima (Peru) sowie Burgas und Varna (Bulgarien) kam der Fraport-Konzern auf fast 10,5 Millionen Fluggäste, ein Zuwachs von 9,6 Prozent.
Fracht- und Luftpostaufkommen gewachsen
Bei der Luftfracht zeigte die Entwicklung weiter nach oben. Das Fracht- und Luftpostaufkommen wuchs am Frankfurter Flughafen um 18,0 Prozent auf 188.397 Tonnen. Die Fracht alleine kam ebenfalls auf einen neuen August-Höchstwert. Konzernweit wurden bei Fraport 212.710 Tonnen Post und Fracht umgeschlagen, ein Plus von 17,1 Prozent. Das Frachtgeschäft war von der Wirtschaftskrise besonders schwer getroffen worden. Die Branche gilt als ein Frühindikator für die Konjunkturentwicklung. Zuversichtlich zeigte sich Schulte für die Erweiterung des grössten deutschen Flughafens. Die Planungen für das dritte Passagierterminal seien wieder aufgenommen worden. Der erste Bauabschnitt mit einer Kapazität für 10 bis 15 Millionen Passagiere solle 2016/2017 fertiggestellt werden. Die neue Landebahn im Nordwesten will der Manager weiterhin zum Winterflugplan 2011/2012 in Betrieb nehmen. Die Kosten lägen im Plan, sagte er.
Diskussionen um Luftverkehrssteuer
Ein Scheitern der Luftverkehrssteuer hält Schulte für unwahrscheinlich. «Ich höre keinen einzigen Politiker, der uns Hoffnung macht.» Eine weitere Modifizierung der beschlossenen Regelung lehnte Schulte ab. Um eine weitere Verunsicherung der Verbraucher und weitere Umstellungen bei den Fluglinien zu vermeiden, solle die Steuer entweder ganz wegfallen oder aber so kommen, wie vorgesehen. Fluggesellschaften haben die Flugticketabgabe bereits in ihre Buchungssysteme integriert. Für Flüge ab 1. Januar 2011 werden auf der Kurzstrecke 8 Euro, auf der Mittelstrecke 25 Euro und auf der Langstrecke 45 Euro fällig. Reiseveranstalter wie Tui verlangen teilweise noch höhere Aufschläge und begründen dies mit zusätzlichen Verwaltungskosten. (awp/mc/ss/19)