«In den nächsten Tagen versuchen wir mit einzelnen Bundesräten das Gespräch zu suchen», sagt economiesuisse-Präsident Ueli Forster in einem in der «NZZ am Sonntag» erschienenen Interview. Trotz der «verfahrenen Situation» müsse der Bundesrat alles unternehmen, dass Verhandlungen aufgenommen werden können.
«Entweder klinisch tot oder auf der Intensivstation»
Die Landesregierung hatte Volkswirtschaftsminister Joseph Deiss am vergangenen Mittwoch ein Verhandlungsmandat vorerst verweigert und ihm stattdessen aufgetragen, die Erfolgsaussichten zu prüfen. Damit sei das Abkommen «entweder klinisch tot oder auf der Intensivstation», befindet Forster.
Alternativen suchen
Sowohl die Schweiz als auch die USA sind laut dem Staatssekretär für Wirtschaft, Jean-Daniel Gerber, an engen Handelsbeziehungen interessiert. Sollte es tatsächlich nicht zu Verhandlungen kommen, müsse man nach Alternativen suchen, sagt er in Interviews mit der «SonntagsZeitung» und der «NZZ am Sonntag». Spezifische Probleme könne die Schweiz mit ihren zweitwichtigsten Partner auch ohne Freihandelsabkommen lösen, sagt Gerber. Bei Bioprodukten etwa «könnte ein von beiden akzeptierter Standard den Handel intensivieren». Zu sprechen wäre aus seiner Sicht auch über die Gewährung von Arbeitsbedingungen.
«Jährliche Treffen institutionalisieren»
Um solche Probleme zu lösen, wäre für Gerber denkbar, «jährliche Treffen zu institutionalisieren und das bestehende Joint Economic Comittee Schweiz-USA zu einem stärkeren Gremium auszubauen». Auch eine Vereinbarung zur Förderung des Handels zwischen den Ländern der Europäischen Freihandelsassoziation (Efta) und den USA könne man prüfen. (awp/mc/gh)