Von Helmuth Fuchs
Moneycab: Herr Erni, Sie haben mit Pia Schmid zusammen den Stil des Montana als «Modern Art Deco» definiert. Was verstehen Sie darunter?
Fritz Erni: Die von Ihnen im Artikel über das Montana umschriebene Definition über Art Deco stimmt mit meiner Interpretation überein. Ergänzend dazu vielleicht gewisse Substantive wie Leben, Energie, Power und Dynamik.
«Der Staat würde gut daran tun, proaktiv neue Akzente zu setzten und in die Tourismus-Destination Schweiz noch mehr zu investieren.» Fritz Erni, Hoteldirektor Art Deco Hotel Montana
In schöner Regelmässigkeit (etwa im Fünf-Jahres-Rhythmus) erneuern Sie Teile des Hotels. Welche Erweiterungen oder Umbauten haben Sie sich als nächstes vorgenommen?
Grundsätzlich sind nun die grossen Umbauetappen abgeschlossen. Kleinere Bauvorhaben wie Gestaltung des Eingangbereiches etc. sind noch offen.
Die Hotel & Gastro Union (Schweizer Berufsverband der Hotel- und Restaurant-Angestellten) als Besitzerin des Montanas wird für Umbauten kaumgrenzenlos Mittel zu Verfügung stellen. Wie finanzieren Sie die regelmässigen Umbauten und Erneuerungen?
Die Besitzerschaft stellt keine Mittel für Umbauten zur Verfügung. Die Investitionen müssen somit aus den erwirtschafteten Mittel finanziert werden.
Das Montana gehört zu den besten Stadthotels der Schweiz, und dies als 4-Stern Hotel und ohne Wellnessbereich. Was macht das Montana so speziell und wie adressieren Sie das Thema Wellness in Ihrem Haus?
Innovativität-, Lebendigkeit-, Kundenorientiertes Marktverhalten, offen für neues und Mut dieses auch schnell umzusetzen, dass sind einige der Erfolgsfaktoren, welche das Montana hat. Die nahegelegene Wellness-Infrastruktur «National-Park» sowie die vielseitigen Sportmöglichkeiten rund um unser Hotel, bieten alles um das Gästebedürfnis abzudecken. So befinden sich der Golfplatz Dietschiberg sowie ein Vitaparkour in unmittelbarer Nähe hinter unserem Hotel. Wassersportarten wie Schwimmen oder Segeln können direkt vor unserem Haus betrieben werden.
Wie sieht der typische Gast im Montana aus. Woher kommt er, was sucht er im Montana?
Unsere Gäste sind sehr vielschichtig und kommen primär aus der Schweiz und den angrenzenden Ländern. Mit einem Durchschnittsalter von etwa 48 Jahren schätzt der Montana Gast unsere lebendige, unkomplizierte und sehr freundliche Art, wie wir mit einander umgehen. Selbstverständlich spielt die einmalige Lage des Hotel ebenfalls eine wichtige Rolle.
Finanziell haben Sie im letzte Jahr mit 68 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld die Umsatzgrenze von 10 Millionen Franken überschritten. Ab welcher Auslastung können Sie einen Gewinn verbuchen und wo liegt die Auslastung im Montana?
Wichtig ist für uns eine konstante Zimmerauslastung über das ganze Jahr. Daher spielt die Kundensegmentierung eine entscheidende Rolle. Um wirtschaftlich erfolgreich zu sein muss die jährliche Zimmerauslastung über 70 % sein.
Die Bundesbeiträge für Schweiz Tourismus sind zurzeit in Diskussion wegen einer möglichen Kürzung.
Wie wichtig sind die Beiträge für Ihre tägliche Arbeit und wie beurteilen Sie die Resultate von Schweiz Tourismus?
Schweiz Tourismus hat in den letzten Jahren sehr viel für das Image «Ferienland Schweiz» getan. Der Staat würde gut daran tun, proaktiv neue Akzente zu setzten und in die Tourismus-Destination Schweiz noch mehr zu investieren.
Kreativität, Qualität und Innovation sind in der Hotellerie immer wichtiger. Welche Ziele haben Sie mit dem Montana noch und welche konkreten Schritte zur Umsetzung stehen in der kommenden Zeit an?
Werte wie gelebte Freundlichkeit und Sicherheit sind wieder wichtig für die Gäste. Hier können wir an traditionelle Werte der Schweizer Hotellerie anknüpfen und Ihnen eine neue Interpretation geben. Das wollen wir in Zukunft mit Kreativität und Enthusiasmus tun.
Sie kommen gerade aus den Ferien zurück. Wo verbringen Sie Ihre Ferienzeit am liebsten und wie lassen Sie sich inspirieren für neue Projekte?
Als Weltenbummler entdecke ich nun die Faszination der Schweiz. So haben ich und meine Frau eine Woche im Bündnerland verbracht, wo wir bei Bilderbuchwetter das Wandern in der Natur so richtig geniessen konnten.
Sie sind seit 1996 Direktor im Montana. Welche Aufgabe könnte Sie sonst noch reizen und wie würde Ihr Traumhotel aussehen?
Ich arbeite täglich in einem sehr positiven «People-Umfeld», mit einem Dream-Team, welches sich stetig nach vorne bewegt. Was will ich da mehr?
Sie haben zwei Wünsche frei. Wie sehen diese aus?
Gesundheit und Harmonie.
Der Gesprächspartner
Jahrgang 1955 .
Kanadisch-schweizerischer Doppelbürger.
Verheiratet, Vater von zwei Kindern.
Hobbys:
Unter anderen Single Malt Wiskys & Reisen und Kulturen ferener Länder.
Fritz Erni ist seit 1996 Direktor des Art Deco Hotels Montana. Vor seinem Wechsel ins Montana war er als Vizedirektor an der Schweizerischen Hotelfachschule Luzern tätig.
Ausbildung zum Koch.
1979 Management Trainee im Hilton International Queen Elizabeth Hotel in Montreal.
1980 Room Service Manager im Queen Elizabeth.
1982 Assistant Food & Beverage Manager im Queen Elizabeth.
1984 Geschäftsführung eines Mövenpick Betriebes in Zürich.
1986 Food & Beverage Aiport Hilton Zürich
1993 Regional Food & Beverage Director Hilton Switzerland
1994 Vizedirektor an der Schweizerischen Hotelfachschule Luzern