Die Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin Rita Fuhrer ersetzt Ruedi Jeker im Verwaltungsrat der Flughafen Zürich AG (Unique). Der Kantonsrat stimmte dem Wechsel mit 130 zu 20 Stimmen zu. Dagegen stimmten die Grünen und die CVP.
Rita Fuhrer statt Ruedi Jeker im Unique-VR. (pd)
Auf Anfang Jahr wechselten die Regierungsmitglieder Fuhrer und Jeker die Direktionen. Grund der Rochade war die Hoffnung, den Flughafenstreit zu entspannen. Die SVP-Frau Rita Fuhrer übernahm die für das Flughafendossier zuständige Volkswirtschaftsdirektion vom Freisinnigen Ruedi Jeker, der Direktor für Soziales und Sicherheit wurde. Fuhrer-Einsitz «sinnvoll»
Es sei sinnvoll, dass die für den Flughafen zuständige Regierungsrätin auch im Verwaltungsrat der Flughafen AG Einsitz nehme, fand der Gesamtregierungsrat. Dem Verwaltungsrat gehören auch Finanzdirektor Christian Huber (SVP) und Baudirektorin Dorothée Fierz (FDP) an. CVP fordert Entpolitisierung von Unique
Für einen Kurswechsel in der Flughafenpolitik sei es von Vorteil, wenn Fuhrer nicht dem Unique-Verwaltungsrat angehöre, meinte dagegen der Sprecher der Grünen. Seine Fraktion sei grundsätzlich gegen den Einsitz von Regierungsräten in Verwaltungsräten. Auch ein CVP-Sprecher plädierte für eine Entpolitisierung von Unique. Die Regierungsräte könnten nicht gleichzeitig die Interessen des Unternehmens und jene des Zürcher Volks wahrnehmen. SVP: Fuhrer Krisenmanagerin
Eigentlich sei auch die SVP für einen Unique-VR ohne Regierungsräte, meinte deren Fraktionschef. Als Krisenmanagerin müsse Fuhrer aber dem Gremium angehören können. Die SVP erwartet, dass die Regierungsmitglieder Huber und Fierz ihr Flughafen-Verwaltungsratsmandat demnächst abgeben, längerfristig aber auch Fuhrer. Eine grundsätzliche Diskussion über die Frage von Verwaltungsratsmandaten von Regierungsratsmitgliedern möchten auch SP und EVP führen, aber nicht beim aktuellen Wechsel. Die SP fände es sinnvoller, wenn das Aktionariat vom Kantonsrat vertreten würde. (AWP/scc/pag)