Fusion von Suez und GDF gefährdet
Wenn die Sonderdividende für die Suez-Eigner nicht kräftig angehoben werde, dann «werden die Suez-Aktionäre nicht für die Fusion stimmen», erklärte der belgische Investor Albert Frère der Pariser Wirtschaftszeitung «Les Echos». Der französische Finanzminister Thierry Breton lehnte eine höhere Ausschüttung strikt ab.
Verwaltungsräte wollen am Mittwoch abstimmen
Die Verwaltungsräte von GDF und Suez wollten an diesem Mittwoch über die Fusion zum führenden Gaskonzern und fünftgrössten Stromanbieter Europas befinden. Die Aktionäre sollten vor Silvester zustimmen. Die für eine Fusion erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln der Aktionäre scheint aber nun nicht mehr sicher. Breton erklärte, der Staat könne sich gegen die Fusion entscheiden, wenn die Aktionäre zu gierig seien.
Sonderdividende soll «Fusion Gleicher» ermöglichen
Die Sonderdividende soll eine «Fusion Gleicher» ermöglichen, die dem Staat eine Sperrminorität im Gesamtkonzern sichert. Sie drückt den Marktwert des privaten Konzerns Suez im Vergleich zum Konzern GDF, der zu 80 Prozent in Staatsbesitz ist. Bei der Einfädelung der Fusion durch die Regierung im Februar war die Sonderdividende auf einen Euro festgelegt worden. Suez-Investoren wie der Amerikaner Eric Knight fordern aber sieben bis acht Euro, weil die Suez-Aktie seitdem stärker gestiegen sei als die GDF-Aktie. Jeder Prozentpunkt entspricht 1,2 Milliarden Euro. Knight will mit Hilfe von Fonds 15 Prozent des Kapitals hinter sich sammeln. Frère hält acht Prozent der Suez-Anteile und wird vom Kleinaktionärsverband ADAM unterstützt. (awp/mc/pg)