«Der Börsenrat hat keine Stellungnahme zu Francioni abgegeben und Personalfragen sind auch nicht seine Angelegenheit», sagte Raettig, der zugleich Vorsitzender der Morgan Stanley Bank AG in Frankfurt ist, der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Montag. Auch dass das kürzlich gegründete Projektteam des Börsenrates in den Zusammenhang mit der Personalie für den Chefposten der Deutschen Börse gestellt worden sei, findet nicht seine Zustimmung. «Dieser Ausschuss behandelt Grundsatzfragen und hat mit personellen Angelegenheiten nichts zu tun», sagte er.
FWB Kontrollgremium gegen Berufung
Das «Handelsblatt» hatte in seiner Montagausgabe berichtet, dass das oberste Kontrollgremium der Frankfurter Wertpapierbörse FWB sich gegen sich gegen die Berufung Francionis als neuen Vorstandschef stark mache und nach einem anderen Chef suchen würde. Auch der designierte Aufsichtsratschef Kurt Viermetz würde nicht die Zustimmung des Gremiums finden.
«Keine offizielle mehrheitliche Meinung des Börsenrates»
Börsenratsmitglied Professor Wolfgang Gerke sagte dpa-AFX ebenfalls, es gebe keine offizielle mehrheitliche Meinung des Börsenrates. Allerdings würde bei wichtigen Fragen nach einvernehmlich akzeptierten Lösungen gesucht. Dabei hob er hervor, dass die Mitglieder des Börsenrates grossteils Kunden der Deutschen Börse seien. Falls sich demnach einzelne Mitglieder des Rates gegen Francioni als neuen Chef ausgesprochen hätten, könne dies aber als «Signal» gewertet werden. (awp/mc/gh)