Dies sagte ein hoher Beamter des US-Finanzministeriums am Mittwoch in Washington. Im Zentrum der Gespräche stünden überdies der Zustand der Weltwirtschaft, Strategien zum Ausstieg aus den massiven Staatshilfen und die Bewertung der chinesischen Währung.
«Too big to fail»-Problematik
«Die G7-Runde ist eine Gelegenheit, den Dialog über die Reform des Finanzsektors fortzuführen und zu Fortschritten zu ermutigen», sagte er. Unter anderem stehe dabei die Problematik grosser Finanzinstitutionen im Mittelpunkt, deren Zusammenbruch das gesamte System in Mitleidenschaft ziehen könnte. Auch wollten die USA die von Präsident Barack Obama vorgeschlagene Schuldengebühr für grosse Geldhäuser diskutieren, mit der Zockereien auf Pump unterbunden und zugleich die für die Bankenrettung aufgebrachten Steuermilliarden zurückgeholt werden sollen, sagte der Beamte. Zur Debatte stehe auch das von Obama angepeilte Verbot des Eigenhandels von Grossbanken, um die Institute davon abzuhalten, unnötige Risiken einzugehen.
Treffen nahe am Polarkreis
Bei den Beratungen in der Hauptstadt des kanadischen Territoriums Nunavut nahe des Polarkreises soll es den Angaben zufolge auch um die weitere Verringerung der Ungleichgewichte in der Weltwirtschaft gehen. Die USA wollen dazu bessere Sparer werden und mehr exportieren, während sie etwa von China fordern, umgekehrt den Binnenkonsum anzukurbeln und mehr zu importieren. In diesem Zusammenhang ist der aus amerikanischer wie auch europäischer Sicht unterbewertete chinesische Yuan heiss diskutiertes Thema. «Die chinesische Währung beschäftigt alle. Jeden betrifft es. Und sie werden alle darüber reden», sagte der Beamte des Finanzministeriums.
G20 lösen G7 als wichtigstes Wirtschaftsforum ab
Seit dem Gipfel der 20 führenden Wirtschaftsmächte im Herbst in Pittsburgh (US-Staat Pennsylvania) hat die Runde der G20 die G7 als wichtigstes internationales Wirtschaftsforum abgelöst. Zum Abschluss das als informell charakterisierten Treffens in Kanada, an dem die Finanzminister und Notenbankchefs der USA, Kanadas, Deutschlands, Grossbritanniens, Japans, Frankreichs und Italiens teilnehmen, soll es deshalb anders als früher kein Kommuniqué geben. Allerdings sei eine Schlusserklärung des Gastgeberlandes geplant, hiess es. (awp/mc/ps/13)