«Unter dem deutschen Vorsitz bleibt Russland von der Erörterung von Devisenproblemen ausgeschlossen», bemängelte Kudrin am Donnerstag in Moskau vor dem Treffen der Finanzminister aus den sieben grössten Industrienationen (G7) in Essen. Kudrin sollte daran am Freitag nur als Gast teilnehmen.
Russische Wirtschaft 2006 stärker gewachsen als in Partnerländern
Der Minister begründete den Anspruch Moskaus damit, dass die russische Wirtschaft 2006 stärker gewachsen sei in den Partnerländern. Russland sei aktiver Partner bei der Finanzierung von Impfstoffen für Afrika, wo jedes Jahr Millionen Menschen an Infektionskrankheiten stürben. Neben der Abschreibung von etwa 700 Millionen Dollar (538,5 Mio Euro) Schulden armer Länder wolle Russland ihnen Hilfen von 500 Millionen Dollar zur Verfügung stellen. 200 Millionen Dollar der erlassenen Schulden sollten unmittelbar in Entwicklungsprogramme in Afrika investiert werden, sagte Kudrin.
Unterstützen Bestrebungen, Hedge-Fonds transparenter zu gestalten
Russland unterstützt nach seinen Worten auch das Bestreben Deutschlands, die Tätigkeit der so genannten Hedge-Fonds transparenter zu machen. Als Besitzer einer der weltweit grössten Währungsreserven von etwa 300 Milliarden Dollar setze Russland auf die Stabilität der Valutamärkte. «Russland wird in Essen an den Diskussionen zu diesen Themen teilnehmen, aber keine eigenen Initiativen unterbreiten», sagte Kudrin. (awp/mc/ar)