Während sich der Betriebsgewinn (EBIT) um 19,1% auf 147,4 Mio CHF verbesserte, ging der EBITDA um 8,8% auf 211,3 Mio CHF zurück, wie das Berner Pharma-, Apotheken- und Logistikunternehmen am Dienstag mitteilte. Der Nettoumsatz stieg um 1,4% auf 1’357,2 Mio CHF. Galenica lag mit den Zahlen zum ersten Halbjahr etwas unter den Erwartungen (AWP-Konsens). Der Gewinn wurde auf 117,8 Mio, der EBIT auf 149,8 Mio und der Nettoumsatz auf 1’412,6 Mio CHF geschätzt.
Vifor Pharma hält Umsatz und steigert EBIT
In der Sparte Vifor Pharma seien Umsätze mit rezeptpflichtigen Medikamenten von der globalen Wirtschaftskrise kaum beeinflusst worden, so Galenica weiter. Der Umsatz lag mit 211,1 Mio CHF auf Vorjahreshöhe, der EBIT stieg aufgrund tieferer Abschreibungen auf immateriellen Anlagen um 35,8% auf 133,2 Mio CHF.
Ferinject in zwölf europäischen Ländern auf dem Markt
Die weltweiten Verkäufe der intravenösen Eisenprodukte Ferinject und Venofer wuchsen um 11,6% auf 109,0 Mio CHF. Ferinject sei nun mittlerweile in zwölf europäischen Ländern auf dem Markt und habe in der Schweiz erstmals den Umsatz des Vorgängerprodukts Venofer übertroffen. Im Verkauf von oralen Eisenprodukten, allen voran Maltofer, hat Galenica den Konkurrenzdruck zu spüren bekommen. Die Verkäufe dieser Produkte gingen um 4,9% auf 23,7 Mio CHF zurück.
Warten auf Ferinject-Zulassung in den USA
Weiterhin offen ist die Zulassung von Ferinject in den USA (US-Name: Injectafer). Die US-Partnerin Luitpold habe nach intensiven Gesprächen mit der Gesundheitsbehörde FDA zwei zusätzliche Studien initiiert. Mit diesen Studien zielen Galenica und Luitpold in den USA analog zu den europäischen Zulassungen auf einen breiteren Anwendungsbereich als bisher ab. Injectafer soll zum Beispiel auch zur Behandlung von Eisenmangelanämie zugelassen werden. Wann dies der Fall sein werde, sei sehr schwer abschätzbar, sagte eine Sprecherin auf Anfrage von AWP.
Lizenzeinnahmen mit CellCept leicht gesteigert
Mit dem Roche-Medikament CellCept, das bei Nierentransplantationen zur Anwendung kommt und von Galenica in verschiedenen Märkten vertrieben wird, wurden Lizenzeinnahmen im Umfang von 175,5 (171,9) Mio CHF erzielt. Der Patentablauf des Medikamentes in den USA im Mai habe die Einnahmen im ersten Halbjahr kaum beeinflusst, heisst es weiter. Allerdings werde sich der Markteintritt von Nachahmerprodukten und der Patentablauf Ende 2010 in Europa künftig verstärkt auf die Verkäufe auswirken.
Logistiksparte hält Umsatzniveau auf über 1 Mrd. Franken
In der Logistiksparte (Galexis, Alloga, Globopharm, Unione Farmaceutica Distribuzione) bewegte sich der Umsatz mit 1’011,3 Mio CHF in etwa auf Vorjahresniveau. Dabei hätten einige Sortimentsumsätze – z.B. Kosmetika – unter der schlechten Konsumstimmung gelitten. Der EBIT sank um 83,8% auf 2,2 Mio CHF. Dabei hätten die Inbetriebnahme des neuen Logistikzentrums in Niederbipp sowie der Wegfall eines Erlöses aus einem Immobilienverkauf in der Vorjahresperiode sowie Kosten für die Integration von Globopharm auf das Ergebnis gedrückt.
Retail-Bereich mit sattem Plus
Im Retail-Bereich stieg der Umsatz um 8,8% auf 292,6 Mio CHF. 5,2% des Wachstums sei auf Akquisitionen zurückzuführen, die restlichen 3,6% auf organisches Wachstum. Der EBIT stieg um 34,6% auf 13,3 Mio CHF. Per 1. Juli 2009 sind mit der Übernahme der Sun Store Apotheken mehr als 100 Standorte bei GaleniCare dazugekommen. Im Segment Übrige – neu mit Healthcare Information – stieg der Umsatz um 2,1% auf 23,3 Mio CHF und der EBIT belief sich auf 2,2 Mio CHF.
Prognosen bestätigt
Im laufenden Jahr 2009 rechnet das Unternehmen weiterhin damit, den Gewinn gegenüber Vorjahr um rund 10% zu steigern. (awp/mc/pg/06)