Gartner zu Vista-Umrüstung: Nichts überstürzen!

Für Unternehmen, die aktuell Windows XP einsetzen, empfehlen die Marktforscher nicht vor 2008 umzusteigen, schreibt das Branchenportal Cnet. Ein schneller Umstieg solle vermieden werden. Entgegen der bisherigen Meinung sollten sich Unternehmen einen Betrieb mehrerer Plattformen nebeneinander überlegen. «Das ist nämlich wesentlich kostengünstiger», so der überraschende Rat von Gartner-Analystin Annette Jump.


Schrittweise Einführung macht Sinn
Die weit verbreitete Ansicht, dass die Unterstützung mehrerer Betriebssysteme teurer und komplexer sei, hätte nicht immer Gültigkeit, erklärt Jump. Häufig würden die Kosten für den Umstieg nicht mit einberechnet. Eine schrittweise Einführung des Betriebssystems mache für etwa 60 Prozent der Unternehmen Sinn. Diese Empfehlungen gelten jedoch nur für aktuelle XP-Nutzer. Unternehmen, deren Systeme auf Windows 2000 laufen, sollten sich schon jetzt Gedanken zum Umrüsten auf Vista machen. Optimalerweise gehe der Wechsel mit dem Austausch von Hardware einher.


Reifezeit von 12 bis 18 Monaten
Kürzlich ist Vista in der Beta-Version zu öffentlichen Testzwecken erschienen . Gartner geht davon aus, dass ein Betriebssystem nach dem offiziellen Start rund zwölf bis 18 Monate Reifezeit benötigt. Mit einem Start im Januar 2007 wäre dies Mitte 2008 der Fall und erst ab diesem Zeitpunkt sei Umrüsten auch ein Thema.


Vollständige Migration auf XP in diesem Jahr
2004 verwendete ein Durchschnitts-Unternehmen, das rein auf Microsoft-Produkte gesetzt hat, jeweils zur Hälfte Windows 2000 und XP. 2005 hätte das Unternehmen dann nur noch 25 Prozent unter Windows 2000 laufen lassen sollen. 2006 wäre dann die 100-prozentige Migration auf XP das Ziel. Dieser Wert solle nun bis Ende 2007 nicht geändert werden, meint Jump. Erst Mitte 2008 sollten Unternehmen dann 25 Prozent ihrer Infrastruktur auf Vista migrieren.


Bei Office 2007 steht laut Jump der schrittweise Umstieg ausser Diskussion. Ein Wechsel auf Raten sei hier zu kompliziert und zu teuer. Auf jeden Fall sollten die IT-Verantwortlichen genau prüfen, welche Vorteile das neue Büropaket den Mitarbeitern tatsächlich bringe. Einer Gartner-Umfrage zufolge seien erst zwei Prozent aller Unternehmen ohne Software-Assurance auf Office 2003 umgestiegen. Bei einem Assurance-Vertrag haben Kunden jederzeit Zugriff auf aktuelle Versionen. Linux auf dem Desktop werde nur von einer Minderheit der Firmen genutzt. Jump rät, die Kosten für einen Umstieg genau zu prüfen. «Trotz des Hypes um Linux bleibt es eine Nische», so die Gartner-Analystin, die auch für die nächsten Monate keine Zunahme der Linux-Nutzung sieht. (pte/mc/pg)

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