Gasprom-Aufsichtsrat billigt Kauf der Ölfirma Sibneft

Ministerpräsident Michail Fradkow hatte in der Vorwoche die sechs Vertreter des Staates im elfköpfigen Gasprom-Aufsichtsrat angewiesen, für den Erwerb des Pakets zu stimmen.


Grösste Unternehmensübernahme Russlands
In der bislang grössten Unternehmensübernahme Russlands wird sich Gasprom für umgerechnet elf Milliarden Euro die Mehrheit an Sibneft sichern. Der Kauf soll mit Hilfe eines westlichen Bankenkredits finanziert werden. Darauf hatten sich Gasprom und der Sibneft- Hauptaktionär Millhouse Capital am 28. September geeinigt. Gasprom besass bereits mehr als drei Prozent der Anteile an Sibneft. Mit dieser Übernahme durch Gasprom kontrolliert der Kreml ein Drittel der Ölreserven des Landes.


Mit Abstand grösster ausländischer Kredit
Zur Finanzierung des Geschäfts hatte Gasprom am 10. Oktober einen Kreditvertrag mit ABN Amro Holding , der Dresdner Bank , Citibank , Credit Suisse First Boston , Goldman Sachs und Morgan Stanley unterzeichnet. Das ist der mit Abstand grösste ausländische Kredit in der Geschichte Russlands.


Putin will Ölreserven wieder unter staatliche Kontrolle bringen
Präsident Wladimir Putin will einen Grossteil der Ölreserven wieder unter staatliche Kontrolle bringen. Der Chef der Kreml- Administration, Dmitri Medwedew, leitet den Aufsichtsrat von Gasprom. Nach der Zerschlagung des einst grössten Ölkonzerns des Landes, Yukos , hatte der vom Kreml kontrollierte Konkurrent Rosneft den wichtigsten Yukos-Förderbetrieb Juganskneftegas übernommen. Die einst staatlichen Ölreserven und Förderbetriebe waren Mitte der neunziger Jahre durch zum Teil umstrittene Privatisierungen übereignet worden. (awp/mc/gh)

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