Gasprom dreht Ukrainern Gas ab – Gelassenheit in Kiew

«Wir sind gezwungen, die Lieferungen zu stoppen», sagte der Gasprom-Sprecher Sergej Kuprijanow in Moskau. Gasprom fordert Weltmarktpreise von der Ukraine, die die bisherigen Tarife um fast das Fünffache übersteigen. In der Ukraine wurde ein Druckverlust in den Pipelines zur Inlandsversorgung registriert. Der Markt sei aber vorerst nicht betroffen, hiess es in Kiew.

Ukrainische Regierung könnte die europäische Gasversorgung in Bedrängnis bringen
Der vor Kreml kontrollierte Gasprom-Konzern erhob schwere Vorwürfe gegen die Führung in Kiew. «Von Anfang an waren sie darauf aus, ab dem 1. Januar illegal Gas abzuzapfen oder genauer gesagt zu stehlen», betonte Kuprijanow. Bis zuletzt waren die Verhandlungen über eine Verlängerung des Exportvertrages für 2006 ohne Ergebnis blieben. Die Gasprom-Führung teilte mit, es bestehe die Gefahr, dass auch die Kunden in der Europäischen Union in Mitleidenschaft gezogen werden. «Sie (die ukrainische Führung) stiehlt das Gas bei den europäischen Verbrauchern», sagte der Gasprom-Sprecher in Moskau.

Auch Deutschalnd appelliert an Russland
Am Vortag hatten mehrere EU-Länder Russland aufgefordert, die Gaslieferungen «in vollem Umfang» aufrechtzuerhalten. Eine Reduzierung «könnte zu nicht unerheblichen Problemen für die Gasversorgung in Europa führen», schrieben die für Energie zuständigen Minster mehrerer Abnehmerländer, darunter auch Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU).

(awp/mc/hfu)

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